Während meiner Recherche zu Power-Wirkstoffen, stolpere ich immer wieder über die sogenannten Peptide. Die gerade groß im Kommen sind und sich inzwischen in immer mehr Seren und Cremes finden. Auch bei mir ist ein Kupfer Peptid gerade in ausgiebiger Verwendung. Zwar weiß ich, dass Peptid Kosmetik unsere Haut praller, jünger und schöner aussehen lassen soll, aber so ganz bewusst war es mir nicht, was ich mir da jeden Abend auf die Haut knalle. Für die Skin Booster Reihe begab ich mich auf die Suche nach dem Sinn der Peptide in der Kosmetik.
Peptid Kosmetik – Who?
Peptide sind Eiweiß-Bausteine, die aus verschiedenen Aminosäuren gebildet werden und durch Peptidbindungen miteinander verbunden sind. Diese Kette aus Peptiden bildet wiederum ein Protein. Klingt schrecklich kompliziert, aber so ganz einfach ist die Sache leider auch nicht. Peptide kommen in den Zellen von Pflanzen, Tieren und auch Menschen vor und erfüllen dort wichtige Aufgaben. Sie sind also eine ganze Gruppe von Stoffen und können vielleicht Botenstoffe sein oder Hormone, sodass es schwierig ist, immer von bestimmten Peptiden zu sprechen. Es gibt sie nämlich in hundertfacher Ausführung mit den unterschiedlichsten Effekten und Zwecken. Hier soll es jedoch um Peptide gehen, die in der Kosmetik verwendet werden.
Was machen Peptide in der Hautpflege?
Peptide können unserem Körper helfen, die Kollagenproduktion wieder anzukurbeln. Kollagen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Haut und sorgt außerdem dafür, dass sie so schön gesund und glatt aussieht. Leider sieht es Mutter Natur vor, dass unsere Haut mit zunehmenden Alter weniger Kollagen produziert und somit, gepaart mit dem Verlust von Feuchtigkeit, die ersten Falten entstehen. Um dem entgegenzuwirken wird im Anti-Aging-Bereich viel mit Wirkstoffen gearbeitet, die das Kollagen unterstützen sollen, unter anderem auch mit Peptid Kosmetik. Sie kann theoretisch hier der Haut dabei helfen, Falten vorzubeugen und sie insgesamt jünger wirken zu lassen. Ich sage hier bewusst “theoretisch”, weil der Haken an der Sache nicht gerade klein ist.
Peptid Kosmetik: Funktioniert das wirklich?
Damit die Peptide ihre volle Wirkung entfalten können, müssen sie in die tieferen Hautschichten eindringen. Das jedoch weiß unsere Haut zu verhindern. Unser Körper verfügt über einen ausgeprägten Selbstschutz. Das ist auch mit Absicht so, denn nur so kann verhindert werden, dass z.B. schädliche Stoffe in unsere Blutbahn gelangen. Unsere Haut verfügt dazu über Enzyme, die fremde Stoffe zerstören können. Dazu zählen auch Peptide. Diese versuchen nämlich, bei Kontakt mit der Haut tief in die unteren Schichten zu gelangen, und treffen dabei auf die Enzyme, die sie als Schutzreaktion dabei unwirksam machen. Leider gibt es bis heute zu wenig eindeutige Studien, die hier anderes belegen. Peptide allein können deshalb, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, nicht viel bewirken. Da sind sich zumindest viele Wissenschaftler einig.
Was können sie noch?
Hinter ihrer Anti-Aging-Wirkung steht noch ein großes Fragezeichen, doch sie kommen mit hilfreichen Benefits für die Haut. Peptid Kosmetik gilt als entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Kombiniert man diese Eigenschaften zusammen mit Antioxidantien, die freie Radikale abhalten, erhält man trotzdem eine Pflege, die die Haut schützt und pflegt. Deswegen freue ich mich persönlich immer, wenn verschieden Peptide in Seren integriert werden. Sie können unterstützend für andere Wirkstoffe wirken und die Haut dauerhaft gesund halten. Entzündungen und Rötungen werden ebenso von ihnen gemildert. Und das kann man ja immer gut gebrauchen.
Sind Peptide der neue Stern am Hautpflege-Himmel?
Jein. Peptide werden zwar viel gehyped, aber ihre eigentlichen Superkräfte haben sie uns noch nicht gezeigt. Da sind noch viele Jahre Forschung nötig, damit sie sich wirklich auf dieselbe Stufe wie Retinol und Vitamin C stellen können. Zwar können Peptide in Kombination mit anderen Stoffen die Hautgesundheit fördern, jedoch werden sie nicht ihrem neuen Ruf als Wundermittel gerecht. Bis es soweit ist und die Studien anderes belegen, bleibe ich lieber bei meinen altbekannten Lieblingen und natürlich Sonnenschutz.
Habt ihr den Hype um Peptide mitbekommen oder vielleicht selbst schon ein Produkt ausprobiert? Wir sind gespannt auf eure Erfahrungen.
Bild: Bruno Figueiredo via Unsplash