Skin Booster: Retinol, die Anti-Aging Waffe?

Retinol ist wohl das Beauty-Buzz-Wort des Jahres 2019. Zumindest kommt es mir so vor. Kaum ein anderer Wirkstoff wird gerade so gehypt wie die Königin Retinol. In jeder Tube steckt plötzlich Retinol drin und das wird natürlich groß und fett auf die Verpackung gedruckt. Wer jetzt denkt, dass hier nur die Industrie uns mal wieder etwas Unnötiges andrehen will, dem muss ich leider widersprechen, denn Retinol ist wahrscheinlich der spannendste Wirkstoff, den unsere Haut je gesehen hat. 

Was ist Retinol eigentlich?

Retinol ist eigentlich nur der Name, den sich ein paar clevere Marketing Experten für Vitamin A überlegt haben. Klingt cooler und lässt sich besser verkaufen, haben sie sich vielleicht dabei gedacht. Verschiedene Formen von Vitamin A findet man inzwischen in unzähligen Produkten, dabei versteckt es sich unter Decknamen wie z.B. retinyl palmitate, granactive Retinol, Adapalene, Tretinion, Axerophthol oder auch Hydroxypinacolone Retinoate (HPR). Sie alle tun im Grunde genommen dasselbe, denn sie kommunizieren auf einzigartige Weise mit unseren Zellen und regen somit den Zellstoffwechsel an. Vorstellen kann man sich das wie folgt: 

Unsere Zellerneuerung nimmt mit fortschreitendem Alter stetig ab. Anfang 20 sind noch keine Falten zu sehen, die Haut wirkt prall und rosig. Das liegt vor allem daran, dass unsere Kollagenproduktion noch auf Hochtouren läuft und auch unsere Zellen tägliche Überstunden leisten, damit unsere Haut den Elementen trotzen kann. Werden wir jedoch älter, werden diese Prozesse langsamer. Zellteilung findet immer noch statt und wir produzieren weiterhin Kollagen, aber das eher in einer zunehmend gemütlichen Geschwindigkeit. So entstehen erste feine Linien, wir verlieren die Fähigkeit, Feuchtigkeit langanhaltend zu speichern und auch Pickel und Entzündungen der Haut kann der Körper nicht mehr so schnell heilen wie sonst. 

Wie wirkt Retinol auf der Haut

Doch jetzt kommt unsere Wundermittelchen Retinol daher und gibt unseren Zellen einen gewaltigen Schubs. Wie eine Art Defibrillator erinnert das Vitamin A deine Zellen daran, sich zu erneuern. Der Stoffwechsel der Haut überschlägt sich fast, sie wirkt glatt, feinporig und jung. In den tieferen Hautschichten findet ebenfalls eine kleine Party statt: Die Überverhornung der Haut wird reguliert und Faltentiefe verringert. Auch die anhaltende Akne überlegt sich hier noch zweimal, ob sie nicht vielleicht doch wie von Zauberhand abklingen soll. Das klingt alles fast schon zu schön, um wahr zu sein, oder? Also wo ist der Haken? 

Gibt es Nachteile eines Retinol-Produktes

Auch wenn Retinol zunächst wie eine Gute Fee in deiner Hautpflege-Routine Platz findet, gibt es auch einige Dinge, die du bei der Anwendung beachten solltest. Vitamin A ist ein Wirkstoff, welchen man wirklich nicht unterschätzen sollte. Denn leider vertragen nicht alle Menschen Retinol gleich gut. Manche werden bereits nach der ersten Anwendung einen wahren Aha-Moment genießen, andere wiederum werden es wahrscheinlich verfluchen. Sobald man mit der Anwendung eines Retinols beginnt, kann es sein, dass die Haut gereizt reagiert und sich schält. Die Haut muss hier zunächst eine Toleranz gegenüber dem neuen Inhaltsstoff aufbauen. Bei vielen klappt das sehr gut, bei sehr empfindlicher Haut kann es jedoch sein, dass diese Toleranz nicht entsteht. Retinol macht die Haut zudem sehr lichtempfindlich. Deswegen gilt hier: Täglicher LSF ist Pflicht! Und wenn du noch keinen benutzt, dann ist es jetzt wirklich höchste Eisenbahn. 

Welches ist das perfekte Retinol für mich? 

Das lässt sich kaum pauschalisieren. In der EU wird momentan ein Retinol mit einer Stärke von 0,3% empfohlen und die meisten Hersteller halten sich an diesen Richtwert. Trotzdem gibt es Marken wie The Ordinary, die Formulierung von bis zu 1% anbieten. Hier ist aber auch an die Basis zu denken, in der sich das Retinol befindet. Zum Beispiel ist eine 1% Formulierung in einem Squalane oft besser verträglich als 0,5% in einer Lösung aus Fett. In der Regel würde ich jedem raten, das Retinol-Produkt seiner Wahl langsam in die Routine zu integrieren und bei einer Konzentration von 0,3% zu starten. 3 Mal die Woche abends ist völlig ausreichend. Danach kann man je nach Verträglichkeit langsam steigern. 

Wie integriere ich Retinol in meine Routine?

Du kannst dein Retinol am besten abends nach der Reinigung auftragen. Warte danach 15-20 Minuten, damit es in Ruhe einziehen kann. Vitamin A verträgt nicht so gut den direkten Kontakt zu anderen aggressiven Säuren, weswegen du sie nicht in direkter Kombination miteinander verwenden solltest. Dazu gehören z.B. Milchsäuren oder Glykolsäuren. Diese können deine Haut nämlich zusätzlich reizen und sogar Ekzeme oder Dermatitis begünstigen. Gönne deswegen deiner Haut eine kurze Verschnaufpause und schließe deine Routine mit einer Feuchtigkeitscreme und/oder einem Öl ab. Noch ein kleiner Extra-Tipp: Retinole mögen es dunkel und kühl und behalten so ihre Potenz länger, wenn man sie nicht in der prallen Sonne lagert. 

Welches Retinol Produkt empfehlen wir? 

Für ein wirksames Retinol muss man gar nicht tief in die Tasche greifen. Brands wie The Inkey List und The Ordinary bieten bereits eine große Auswahl an verschiedenen Formen von Vitamin A an. Ich selbst verwende gerne Vitamin A auf Öl-Basis und kann euch deswegen das Retinol von Jordan Samuel ebenfalls wärmstens empfehlen. 

The Ordinary – Retinol 0.2% in Squalane 

Das perfekte Einsteigerprodukt für alle ist wohl das The Ordinary Retinol 0.2% in Squalane, selbst mit empfindlicher Haut. Zudem macht die Basis aus Squalane es sehr verträglicher. Zwar ist die Konsistenz ein bisschen klebrig, aber das Resultat kann sich sehen lassen. Extrapunkte gibt es für den Preis: 30 ml kosten nämlich schlappe 5,30 Euro.

Jordan Samuel – Retinol Treatment Oil

Im Jordan Samuel Retinol Treatment Oil steckt der Zauberwirkstoff in einem Gemisch aus Marula- und Cranberryöl. Es riecht unglaublich gut und verschmilzt mit der Haut. Das Retinol zeigt sehr langsam aber gleichmäßig eine Wirkung, Rötungen sind deswegen bei mir komplett ausgeblieben. Das Jordan Samuel ist mein absoluter Favorit. Nur schade, dass man es aus den USA ordern muss und für 30ml bezahlt man ca. 39,00 Euro

The Inkey List – Retinol

Das Retinol Serum von The Inkey List hat es in sich und ist demnach definitiv nichts für Anfänger, sondern eher für die fortgeschrittenen Retinol-Liebhaber unter uns. Das Gel kommt in einer Tube daher und zieht zügig ein. Wer hier die Anwendung auf 1-2 Mal die Woche dosiert, wird sehr schnell mit einem verbesserten Hautbild belohnt. Auch The Inkey List Produkte sind etwas günstiger so zahlt man für 30ml 10,95 Euro.

/skin regimen/ 1,5 Retinol Booster (Elinas Favorit)

Der 1,5 Retinol Booster von /skin regigem/ basiert auf 96,4% natürlichen Inhaltsstoffen und enthält 1.5% Retinol und Silybin. Ist ein leichtes Serum, das für extrem empfindliche Häute geeignet ist. Das cremige Konzentrat mildert kleine Fältchen, Pigmentflecken und Unreinheiten. Nichts für den schmalen Taler, denn 25 ml kosten 87,00 Euro, aber Sensibelchen werden sich freuen.

Haben wir zum Thema Retinol noch etwas vergessen? Oder habt ihr noch weitere Fragen? Dann lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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