Obendrauf, untendrunter, geschichtet, gemixt oder auch pur. Jeder von uns hat da wahrscheinlich eine Vorliebe, wie und in welcher Reihenfolge er seine Hautpflegeprodukte aufträgt und schichtet. Unsere Routinen werden immer länger, beinhalten inzwischen auch oft mehr als ein Serum und ab und an merkt man doch: oh, da passt etwas nicht so ganz zusammen. Seien es bestimmte Wirkstoffe oder auch Konsistenzen. Doch es gibt da einige Tricks, wie man das Beste aus seiner Routine rausholen kann und wie man seine Skincare Heros zusammenbringt. Wir erklären euch im Ersten Teil des Beauty 1×1 wie das Skincare Layering geht und wie die richtige Reihenfolge bei der Hautpflege aussehen könnte.
Skincare Layering: Gibt es da die eine magische Formel?
Nein, die gibt es leider nicht. Das liegt vor allem daran, dass die Industrie uns regelmäßig mit neuen Rezepturen und Wirkstoffen bombardiert und man nie so wirklich genau sagen kann, ob jetzt zwei oder vielleicht auch drei Produkte zusammenpassen. Doch es gibt ein paar Leitregeln, an die man sich halten könnte. Trotzdem gilt wie immer: Mach, was sich für dich und deine Haut gut anfühlt!
Das Skincare Layering 1×1
Das sogenannte Skincare Layering ist vielleicht die einfachste Methode mit seiner Hautpflege zu verfahren. Dabei geht man immer von der dünnsten Konsistenz aus und arbeitet sich zum Öl und der reichhaltigen Creme vor. Die Abfolge könnte dabei so aussehen:
- Schritt: Reinigung
- Schritt: Toner/Gesichtswasser
- Schritt: Essenz
- Schritt: Säure
- Schritt: Serum
- Schritt: Öl/Feuchtigkeit
- Schritt: Sonnenschutz (tagsüber)
Man startet mit der täglichen Reinigung, ob Double-Cleansing oder schnelle Reinigung am Morgen spielt hier keine Rolle.
Danach folgt ein Gesichtswasser, um die Haut zusätzlich zu befeuchten und mit Nährstoffen zu versorgen. Gleichzeitig kann die Haut im feuchten Zustand weitere Wirkstoffe besser aufnehmen, besonders Fette und Öle.
Wer eine Säure in seine Routine eingebaut hat, kann entweder direkt nach der Reinigung weitermachen und somit den Toner damit ersetzen oder trägt sie direkt nach dem dritten Schritt auf. Nach der Säure folgen alle Seren, die auf Wasser basieren, diese kann man ganz leicht in die Haut einklopfen. Wie nach jedem Schritt gilt auch hier, gönnt dem Serum ein paar Minuten, damit alle Wirkstoffe besser von der Haut aufgenommen werden können.
Abschließend folgt dann die Feuchtigkeitspflege, die auf Öl basiert. Fette spart man sich für den Abschluss auf, sie schließen die Feuchtigkeit ein und sorgen für pralle, schöne Haut. Dieser Vorgang ist besonders wichtig, wenn man täglich Make-up trägt. Eine gut durchfeuchtete Haut ist die perfekte Basis für Foundation & Co. Bringt man hier die Routine durcheinander, erhält man keine gute Basis und die Haut zieht sich den ganzen Tag die benötigte Feuchtigkeit aus der Foundation. Ergebnis: fleckiges Make-up und trockene Stellen.
Tagsüber ist der krönende Abschluss der Sonnenschutz, der noch vor der Foundation auf dem Gesicht landen sollte. Gerade wenn Säuren im Spiel sind, ist ein LSF essentiell, um Pigmentflecken zu vermeiden.
Das “Skincare Layering”-Verfahren ist viel aufwendiger und natürlich nicht optimal für einen stressigen Alltag. Deswegen verbringe ich gerne am Abend viel Zeit im Badezimmer, morgens bin ich eher für die “Husch-Husch”-Methode.
Pro: Skincare Layering
Das Schichten der verschiedenen Produkten hat einen gewaltigen Vorteil: Sie können so ihre ganze Wirkung voll entfalten. Außerdem kann man auch für sich selber auf diese Art und Weise schnell bemerken, ob ein Produkt funktioniert oder nicht. Auch eine negative Reaktion wie Brennen oder Rötungen ist so schneller erkennbar. Das ist besonders bei der Integration von neuen Produkten in deiner Routine sehr hilfreich. Zudem hat das Layering auch den besonderen und sehr netten Me-Time-Nebeneffekt. Man verbringt wieder mehr Zeit mit sich selbst. So wird das Ganze mehr zum Ritual und hilft dem Körper, besonders abends, langsam runterzuschalten und zu entspannen.
Kontra: Skincare Layering
Ihr merkt schon, das Layern der verschiedenen Produkten kostet viel Zeit. Zeit, die ich mir zwar nehmen will, aber es oft nicht schaffe. Nach einem langen Arbeitstag will ich mich oft nur in die Federn hauen und schaffe es deswegen häufig nur, die Haut zu reinigen und irgendein Serum einzumassieren. Mir fehlt dann leider meist einfach die Energie, um geduldig zu warten, bis jeder Wirkstoff eingezogen ist. Für busy Bees ist diese Methode wohl eher eine Zumutung als Freude. Gleichzeitig gibt es immer noch verschiedene Produktgruppen, die trotz längeren Pausen zwischen den Schritten einfach nicht gerne übereinander aufgetragen werden möchten. Den sogenannten “Pilling Effekt” (wenn sich ein Produkt von der Haut ablöst und dann krümelig wirkt) bemerke ich immer öfters bei vielen aufeinander folgenden Produkten. Besonders wenn man herkömmliche Kosmetik mit Naturkosmetik kombiniert. Xanthan ist so ein Übeltäter, der in vielen Produkten vorkommt, sich aber wirklich gar nicht schichten lässt. Dann hilft nur eins: zusammen mit anderen Flüssigkeiten direkt in einem Rutsch in die Haut einmassieren. Die Layering-Technik ist somit in diesen Fällen etwas nutzlos.
Trotzdem hat das Schichten unterschiedlicher Beauty Heros viele Vorteile für die Haut. Für alle busy Bees und Ungeduldigen haben wir aber natürlich noch eine zweite speedy Methode als Tipp, die es ganz schön in sich hat und die wir euch dann in der nächsten Runde des Beauty 1×1 vorstellen wollen.
Wie tragt ihr eure Pflegeprodukte am liebsten auf? Seid ihr geduldig und schichtet sie aufeinander oder seid ihr eher das Team Mix & Match?
1 Kommentar
Xanthan ist also dieses miese Dingelchen, das immer mal wieder diese Probleme macht! Diese Frage hat mich schon lang verrückt gemacht.
Ich habe zum Beispiel eine Hautcreme, die ich in meiner Makeup-Ausbildung anfangs sehr gerne benutzt habe, weil sie auch von den Ausbildern empfohlen wurde. An mir selbst hatte ich immer das Gefühl, sie würde einen Film auf der Haut bilden, den ich nicht mochte. Wenn man von der ein winziges bisschen zu viel erwischte, rollte sie sich auch gnadenlos ab, egal wie ich sie auftrage, und welche Foundation darüberkommt. Die habe ich inzwischen aussortiert – aus diesem Grund, und weil ich bei der Pflege nur mehr auf hochwertige Naturkosmetik setze. Damit habe ich hervorragende Erfahrungen gemacht, und meine Modelle waren auch immer ganz begeistert und haben nachgefragt, was das denn ist, das rieche so gut und fühle sich so angenehm und “länger pflegend” an.