Meine liebste Angewohnheit? In anderen Badezimmern rumzuschnüffeln. Welches oder sogar wie viele Shampoos stehen denn da in der Dusche? Welche Seren sind verstaubt und wurden schon seit gefühlt einer Ewigkeit keines Blickes gewürdigt? Das Inspizieren von Kosmetikregalen nach Schönheitssachen, die ich vielleicht schon immer mal besitzen wollte, gehört zweifellos zu meinem Job. Ich verweile gerne in anderen Bädern und lasse mich gewiss so zu Neuanschaffungen anstiften. Und ja, ich würde jetzt die Schuld nicht von mir weisen, hin und wieder teste ich ganz heimlich auch mal das eine oder andere Haaröl.
Da ein Besuch in einer fremden Schönheitsoase aktuell eher selten vorkommt, habe ich meinen liebsten Rotschopf Nori um eine digitale Tour gebeten. Nori, die eigentlich den wunderschönen Namen Norina trägt, hat eine Vorliebe für schöne Dinge, Instagram, gutes Design, ansprechende Fotos, Zimtschnecken & liebenswerte Magazine. Sie jongliert besser mit Worten, als jeder andere, der mit Wörtern um sich schmeißen kann, das könnt ihr mir sowas von glauben oder aber euch des Besseren belehren lassen und ihr bei Instagram einfach folgen. Sie kann – wie auch ich – an keinem Horoskop vorbeigehen, ohne es gründlich zu studieren. Sie ist ein absoluter Ästhet, ja das kann man sagen, sie erkundet gerne leckerste Spots für Foodies und die besten „Einmal-alles-bitte“-Interior Shops. Und weil ich diese Frau so unfassbar grandios, wunderschön, smart, liebenswert, verdammt kreativ und überhaupt einfach nur megaaatoll finde und weil wir gemeinsam eine Liebe für Kapstadt, ach, allgemein das Reisen haben, wollte ich gerne endlich einmal, auch wenn nur digital, in ihr Badezimmer lugen – hoffentlich bald dann in echt und so – und euch mitnehmen? Ihr seid doch auch ein wenig voyeuristisch veranlagt, das weiß ich!
Nori findet ihr sonst auf Instagram, Pinterest oder auf ihrer eigenen Website. Aber jetzt erstmal zum Beauty Interview.
Los geht’s Nori, erzähl mal, wie sieht dein perfekter Tag aus?
Von der Sonne geweckt werden. Üppiges Frühstück mit Freunden auf nicht vorhandener sonnendurchfluteter Dachterrasse. Schwimmen und Chillen am nicht vorhandenen eigenen Pool. Lesen. Ausgiebiges Duschen. Lieblingskleidung anziehen und keine Jacke mitnehmen müssen. Gemeinsames Dinner unter Lichterketten. Lachen, ganz viel Lachen. Sex – come on, traut sich nur nie jemand zu sagen. Zufrieden einschlafen. Vermutlich müsste dieser Tag in Kapstadt stattfinden. Oder auf Mallorca.
Ich bin dabei. Und wovon ich träumst du?
Ein Leben in Balance, denn bei mir bewegt sich oftmals alles zwischen den Extremen. Noch mehr Gelassenheit, Selbstvertrauen und – wie oberflächlich! – ein Sommerdomizil für November bis März in südlichen Gefilden wären nicht verkehrt.
Erzähl mal ein bisschen über deine Haut?
Recht ölige, dafür auch recht faltenfreie Mischhaut. Aber immer mit dabei: Unreinheiten an der Kinnlinie (ich schaffe es einfach nicht, die Hände aus dem Gesicht zu lassen…). Und hatte ich schon jemals KEINE Mitesser auf der Nase? Könnte mich nicht dran erinnern. Dafür mag ich meine Nägel gerne: nie eingerissen, nie zu weich, nie verfärbt. Boom.
Drei random Beauty-Facts über dich, die keiner wissen darf?
- Ich liebe fancy Masken, tolle Nagellackfarben, aufregende Lidschattenpaletten – und benutze sie eigentlich nie.
- Meine Bewunderung für Menschen, die mit ihren Haaren mehr als „Offen oder Zopf!“ anstellen können, ist riesig.
- Selfies auf Instagram sind zu 99% ungeschminkt – aber niemals ohne Filter.
Wie wichtig ist Beauty für dich?
Ich stehe auf schön verpackte Kosmetik, freue mich über Tipps von Freundinnen und auf Social Media – und könnte es dennoch nie ertragen, mehr als zwei Produkte
für dieselbe Körperregion gleichzeitig zu benutzen. Bei mir wird ein Beauty-Helfer nach dem anderen aufgebraucht. Zugestellte Badregale voller Tiegelchen und Töpfchen ertrage ich nicht. Und doch sind es in Magazinen und Co. immer die Beauty-Seiten, von denen ich Fotos mache, um später in Drogerie, Parfümerie und Co. nach den Neuheiten zu stöbern.
Ohne welches Beauty-Produkt ist dein Tag verloren?
Eine perfekte Tagescreme: leichte Textur, mattierend, angenehmer Geruch. Wenn dann noch SPF dazukommt: Jackpot! Aktuell teste ich übrigens die Original Skin Matte Moisturizer Perfector With Willowherb.
Was machst du zuerst, wenn du morgens das Bad betrittst?
Musik an! Ich starte keinen Tag, ohne in der ganzen Wohnung die Sonos-Boxen aufzudrehen. Duschen, Haare Kämmen, Eincremen… geht doch alles viel leichter von der Hand, wenn die passenden Songs im Hintergrund laufen.
Du bist Skincare Fan durch und durch. Was sagst du, welches Beauty-Produkt ist so unnötig wie Ohrenschmerzen?
Körperöl – es sei denn, man möchte sich auch zwei Stunden später noch nicht anziehen. Und Handcremes, was sich aber leicht sagen lässt, wenn man 1. nie trockene Hände hat und 2. auch hier genug Zeit hat, alles in Ruhe einwirken zu lassen. (Ich hab trotzdem in fast jedem Zimmer der Wohnung eine Tube stehen. Ups. Die mit dem absolut besten Geruch übrigens & other Stories Arabesque Wood.
Und verrätst du deine beste und günstigste Beauty-Errungenschaft?
Trockenshampoo! Ich schwöre drauf. Seit ich 16 bin, trage ich Pony – zugegeben, in einer Stadt wie Hamburg, in der stets eine steife Brise weht, nicht die praktischste Frisur. In Kombi mit eher fettiger Haut wird diese Partie dann schon gerne mal am zweiten Tag ein wenig strähnig. 2–3 Sprühstöße, einwirken lassen, frottieren, in Form bürsten – fertig! Wäre trotzdem schön, die Haare in Zukunft nur alle 4 Tage waschen zu müssen… aber das bleibt wohl ein Wunschdenken. Bei mir derzeit im Einsatz: die günstige Variante aus dem Drogeriemarkt.
Jetzt raus mit der Sprache, wie pflegt man so ein schönes Rot im Haar, damit es auch das ganze Jahr so leuchtet wie bei dir?
Auch auf die Gefahr hin, dass ich hier jetzt für große Enttäuschung sorge: Bis auf 3 bis 4 Besuche bei der langjährigen Frisörin meines Vertrauens Ramona vom Salon Yvette Hafner dürfte blind an meine Haare! und Shampoo sowie Protection Couleur Conditionneur von von La Biosthetique mit Farbschutz mache ich tatsächlich – gar nichts.
Ich mag allerdings auch den Verlauf, den die Farbe im Laufe der Zeit annimmt, und finde so ziemlich alle Stadien gut. Es sei denn, die goldigen Töne treten irgendwann zu sehr in den Vordergrund. Dann wird es entweder Zeit für ein Glazing oder eine neue Portion Farbe. Denn: Von Natur aus bin ich blond – Fraktion Straßenköter – und finde es sehr, sehr langweilig. Mit dem Kupfer hab ich allerdings meine Farbe gefunden.
Du hast mit Sicherheit einige Schätze in deinem Kosmetikschrank. Was ist dein teuerstes Produkt im Schrank?
Dafür bewegen wir uns mal kurz weg vom Skincare-Regal hin zum Duftbereich: Ich liebe gute Parfums und mag es, je nach Lust und Laune damit zu spielen. Verzichte ich sonst darauf, mehr als ein bis zwei Produkte parallel zu verwenden, sind bei mir immer 5 bis 6 Düfte im Einsatz – und diese fallen dann auch manchmal etwas hochpreisiger aus. Tipp: Von den Liebsten zum Geburtstag wünschen! So bekommt der Duft gleich noch etwas mehr Bedeutung. Meine Signature Scents: This is Her! Eau de Parfum von Zadig & Voltaire, Nomade Eau de Parfum Spray von Chloé, Chanel Coco Mademoiselle Eau de Toilette, Byredo Bal D’Afrique, Estee Lauder Aerin Premier Amber Musk.
Auf was achtest du beim Kauf von Kosmetikprodukten?
Worauf ich vermehrt achten sollte (und in Zukunft auch möchte): Inhaltsstoffe, Naturkosmetik ja/nein?, Produktionsbedingungen, Nachhaltigkeit. Worauf ich bisher
geachtet habe: Preis-Leistungsverhältnis, unkomplizierte Anwendung, passt’s zu meinem Haut-/Haartyp? und: Packaging. ICH. LIEBE. SCHÖNE. VERPACKUNGEN.
Nachhaltige Produkte werden immer mehr zum Thema. Organic-Marken schießen wie die Pilze aus dem Boden. Welche Greenbeauty oder vegane Beauty-Produkte benutzt du?
Im Bereich der dekorativen Kosmetik tummle ich mich zu gerne auf amazingy und bin großer Fan von Brands wie Kjaer Weis, Ilia und & Gretel. Für meine Problemzone Kinnlinie verwende ich aktuell das vegane Anti-Pickel-Gel von Lush – großartig!
Du reist mindestens genauso gerne wie ich und wir hatten auch schon ein Date auf der anderen Seite der Welt. Das war so schön. Ich erinnere mich so gerne daran. Welche 5 Produkte müssen bei einer Reise immer in deinem Kulturbeutel sein?
Oh man, danke für den Reminder! Und schon ist das Fernweh wieder da – trinken wir bald wieder einen Wein unter der südafrikanischen Sonne zusammen? <3 Auf Reisen verzichte ich oft noch mehr auf dekorative Kosmetik, als ich es im Alltag schon tue. Weil es aber, wenn ich reise, zumeist in den Süden oder aber auf einen
Städtetrip geht, darf folgendes nie fehlen:
- Eine BB Creme im Sommer oder auf Reisen spart mir das Make-up.
- 3-in-1-Produkte. Für faule Menschen wie mich perfekt. Duschgel, Shampoo und Kur in einem? Here I come!
- Körperspray, falls für’s Lieblingsparfum kein Platz mehr im Kulturbeutel ist.
- Mein Avèn Mizellenwasser. Ohne geht’s zu Hause schon nicht.
Hast du einen ultimativen Tipp, der das Thema Beauty auf Reisen vereinfacht?
Ich liebe Zeitschriften. Und in den meisten verstecken sich erfahrungsgemäß immer mal wieder viele kleine Produktproben. Hier ein Haaröl, da ein Shampoo, dort eine Maske. Ich sammle sie alle – und nehme eine Auswahl beim nächsten Kurztrip mit. So teste ich neue Produkte und vermeide es, zu sperrige Flakons und Co. mitschleppen zu müssen.
Welche Frage hätten wir dir stellen sollen?
„Was hältst du von Beauty Treatments und welche gönnst du dir?“ Früher als man noch jeden übrig gebliebenen Cent – oder sogar Pfennig?! – in neue Errungenschaften für den Kleiderschrank investiert hat, waren Pediküre und Co. für mich tatsächlich rausgeworfenes Geld. „Das kann ich doch auch alles selbst!“ Fakt ist: Nein, kann ich nicht. Regelmäßige Besuche für Waxing, Pediküre und ab und an ein Facial verbuche ich mittlerweile unter Zeit für mich und gönne ich mir tausendmal lieber als den zwölften Neuzugang aus dem Fast Fashion Segment.
Welche absolut empfehlenswertesten Produkte hast du schon von deinen Reisen mitgebracht?
Als Sephora noch nicht in Deutschland geschweige denn in Hamburg vertreten war, bin ich in Paris und Nizza ein bisschen beim Shoppen eskaliert. ABER: So gut wie nie für mich selbst. Ich mochte es, Freundinnen, die weitaus verrückter nach Beauty sind, als ich es bin, Lidschattenpaletten, Masken und andere fancy aussehende Dinge der Eigenmarke mitzubringen. In meinen persönlichen Vorrat durfte allerdings mal Stückseife aus Santorini einziehen – mit original griechischem Olivenöl und inklusive Peeling-Effekt! Und vermutlich fliegt hier noch irgendwo Salz aus Mallorca herum. Das wandert dann aber lieber an die Portion Pasta. 🙂
Danke für das schöne Interview Nori, ich freue mich sehr auf unser nächstes Gläschen Wein in Kapstadt.