Ich war noch nie der beste Schläfer. Zumindest das Einschlafen beherrsche ich so gar nicht. In meinem Kopf herrscht jeden Abend immer ein riesiger Rummel. Gedanken an morgen, übermorgen, Arbeit, Zuhause, Zukunft, etc tummeln sich in meinem Hirn und feiern ihre eigene kleine Party. Besonders schlimm war dies auch in den letzten Monaten. Wir haben kurzfristig von einem Tag auf den anderen entschieden umzuziehen und seitdem war das nächtliche Zubettgehen eine wahre Herausforderung. Dabei testete ich natürlich alle Tipps, die meine Freunde und das Internet so hergaben. Handy weg, Blaulicht reduzieren, nichts mehr nach 20 Uhr essen, Buch lesen und auch Einschlaf Apps wollten mir einfach nicht helfen. Selbst „Schäfchen zählen“ schaffte es nicht, mich müde zu machen. Das Gedankenkarussell konnte nichts stoppen, bis ich diese eine wundersame Beere für mich entdeckt habe – Ashwagandha, die bei Schlafproblemen helfen soll, und um die soll es heute gehen.
Was ist das eigentlich, Ashwagandha?
Dass ich irgendwann auf Ashwagandha, die sogenannte Schlafbeere, gestoßen bin, war ein wunderschöner Zufall. Ich klagte Ende letzten Jahres meiner Freundin Sina mein Leid und sie legte mir dieses Zaubermittel ans Herz. Sie sagte, sie nehme es täglich und es habe ihr so sehr geholfen. Da Sina selbstständig ist und einen kleinen Sohn hat, kommen bei ihr Entspannung und Schlaf auch sicher immer wieder zu kurz. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich natürlich alles ausprobiert und so wanderte Ashwagandha in Pulverform ziemlich schnell in meinen Warenkorb und dann in meine Küche.
Ashwagandha bei Schlafproblemen?
Ashwagandha bekommt man meist in Pulver- oder Kapselform. Es ist auch unter den Namen Schlafbeere, Indischer Ginseng oder Winterkirsche bekannt und wächst in den trockenen Gebieten Indiens. Dort ist die Wurzel tief im Ayurveda verankert und wird oft zur Stärkung von Vitalität und Fruchtbarkeit eingesetzt. Die tiefroten Beeren sollen ausgleichend wirken und einen gesunden Schlaf fördern.
Wie wirkt Ashwagandha?
Ashwagandha ist natürlich reich an Withanolide, einer Stoffgruppe der steroidalen Lactone. Diese wirken extrem entzündungshemmend und können so das natürliche Gleichgewicht im Körper wiederherstellen, indem Entzündungen im Körper gemildert werden. Ashwagandha ist ein natürliches Adaptogen, welches Körper und Geist stärken kann und sogar das Leben verlängern soll. Es wird bei folgenden Symptomen und Krankheitsbildern in der Therapie eingesetzt: Stress, Gedächtnisverlust, Rheuma, Erschöpfung oder Nervosität. Und deswegen hilft Ashwagandha bei Schlafproblemen.
Wie wendet man es an?
Ashwagandha kann morgens oder abends eingenommen werden. Wer einen stressvollen Tag erwartet, sollte es gleich am Morgen zum Frühstück einnehmen. Wer in erster Linie mit Schlafproblemen zu kämpfen hat, der nimmt die Tagesdosis am besten direkt vorm Schlafengehen. Ich selbst bemerke neben der beruhigenden Wirkung keine Nebeneffekte. Die Therapie mit Ashwagandha sollte idealerweise für 2-3 Monate erfolgen. Zudem sollte man beachten, dass man alle 3 bis 4 Wochen einen 5-tägige Pause einlegt, damit es seine Wirkung behält.
Für wen ist Ashwagandha geeignet?
Ashwagandha eignet sich für alle, die Nachtschattengewächse gut vertragen. Wer hier sonst allergisch reagiert, sollte eine Anwendung vorher mit seinem Hausarzt abklären. Nach einem längeren Zeitraum der Einnahme der Schlafbeere, sollte man immer wieder eine Pause einlegen, damit der Körper sich nicht an die Wirkung gewöhnt und der Effekt schwächer wird.
Meine Erfahrung & Fazit
Ich nehme Ashwagandha wegen meiner Schlafproblemeinzwischen jeden Abend kurz vorm zu Bett gehen ein. Da mir das Pulver leider so gar nicht schmeckt, löse ich es in einem Glas Orangensaft auf und leere es in einem Zug. Seitdem kann ich wirklich zügig einschlafen und fühle mich am nächsten Morgen auch viel erholter. Gegen mein Gedankenkarussell hilft Ashwagandha leider nur bedingt, aber das Abschalten passiert dann doch viel schneller als sonst. Vor der Anwendung brauchte ich locker oft zwei Stunden, bis ich eingeschlafen war, jetzt sind es vielleicht noch 30 Minuten. Inzwischen ist mein O-Saft zum Ritual geworden und ich möchte Ashwagandha bei meinen Schlafproblemen nicht mehr missen. Den Effekt tagsüber habe ich noch nicht getestet, aber vielleicht kommt das noch. Bis jetzt bin ich super begeistert von dieser völlig natürlichen Einschlafhilfe. Ich kann es euch daher sehr empfehlen und wünsche euch jetzt schon einmal eine Gute Nacht!
Ich bin neugierig wie immer: Ashwagandha ja oder nein? Habt ihr sonst andere Hausmittel, die den Schlaf fördern, auf dem Kasten und wollt sie teilen?
6 Kommentare
Liebe Annie und liebe Elina!
Das klingt ja fantastisch! Ich werde das auf alle Fälle für meinen 10 jährigen Sohn ausprobieren. Er schläft seit seiner Geburt nie durch und wacht mehrmals in der Nacht auf. Und mein Mann und ich dann natürlich auch.
Ich werde euch berichten, ob es geholfen hat und sage vorab schon mal herzlichen Danke für den tollen Artikel. Ihr seid die Besten. Baci
Liebe Sarah,
vielen Dank für dein Feedback. Wir hoffen, dass dein Sohn auch von dieser natürlichen Hilfe profitiert 🙂 Wir drücken ganz fest die Daumen!
Hab einen schönen Abend 🙂
Liebe Grüße
Annie
Hallo,
Freut mich dass du deine Schlafprobleme etwas lindern konntest. Aber eigentlich widerspricht es sich ja, Ashwaganda mit Osaft einzunehmen, da dieser ja eher aufputscht.
Es heißt ja, dass man keinen Orangensaft vor dem Schlafen nehmen sollte…..
Liebe Grüße, Danny
Magnesium hilft auch sehr gut, wenn man nervös ist und die Gedanken Karussell fahren. Jeden Abend eine Kapsel/Tablette à 300mg (oder auch etwas höher dosiert) hilft sehr gut. Also, jetzt auch nicht am ersten Abend und sofort, aber nach 4- 5 Tagen bemerkt man schon die Wirkung. Mg ist nicht nur zur Beruhigung der Nerven, sondern auch zur Herzstärkung. Nach 4- 6 Wochen sind die Depots im Körper aufgefüllt und man kann eine Pause einlegen.
Von Ashwagandha bin ich auch ein großer Fan, mittlerweile nehme ich es aber morgens ein. Dann ist man den ganzen Tag relaxed und fokussiert, aber nicht müde. Viele haben Angst, Ashwagandha morgens einzunehmen, weil sie denken, sie schlafen dann auf der Arbeit ein, dem ist aber nicht so. A. ist ein Adaptogen, d.h. es passt sich den Bedürfnissen des Körpers an…
Hallo liebe Kathrin,
danke für deinen Lieben Kommentar. Da hast du vollkommen recht, Magnesium ist ebenfalls sehr hilfreich und kann den positiv Schlaf unterstützen.
Ich nehme wie du Ashwagandha mittlerweile morgen, um über den Tag entspannt zu sein – gerade an Tagen, die vollgepackt sind – hilft mir Ashwagandha konzentriert und fokussiert zu sein und am Abend, ca eine Stunde vor dem Schlaf nehme ich Magnesium ein. Ein Magnesiumbad steht auch auf meiner Liste, aber bisher habe ich es noch nicht getestet. Hattest du schon damit Erfahrungen?
Ganz liebe Grüße
Elina
Liebe Elina, danke für deinen tollen und umfassenden Artikel!
Er liegt ja schon eine Weile zurück, und es ist schön zu sehen, dass Ashwagandha mittlerweile in aller Munde ist, ob seiner heilenden und beruhigenden Eigenschaften!
Ich selbst habe Ashwagandha bisher noch nicht eingenommen, meine Frau hat aber dank der Pflanze ihre Wechseljahre überlebt. Es gibt eine tolle Infografik, die ich mal als Website angeben werde, die für den ein oder anderen eine interessante Übersicht bieten könnte. Eine schöne Ergänzung zum informativen Artikel.
Liebe Grüße,
David