Mal angenommen ihr habt Fragen, wie man dieses oder jenes kosmetische Produkt am besten anwendet. Vielleicht wollt ihr eure Hautpflege umstellen, habt aber keinen blassen Schimmer, ob und wie und überhaupt die darin enthaltenen aktiven Stoffe sich zusammen mit den Wirksubstanzen eures liebsten Toners vertragen. Vielleicht lackiert ihr euch zum aller ersten Mal die Nägel oder drückt einen Pickel aus – soll’s geben. Oder eure blondierte Mähne raubt euch den letzten Nerv und ist kurz davor die Liaison zwischen euch zu beenden? Dann, ja dann seid ihr hier an der richtigen Adresse. Wir fragen Experten, wie kann man es richtig machen? Heute geht es um Seifenstücke. Längst sind sie keine verstaubten Reiniger und auch bei mir hin und wieder im Badezimmer aufzufinden. Absolute Experten im Bereich Haut und Seifenstück sind die beiden Gründerinnen vom Berliner Naturkosmetik-Labels BINU. Für diese “DROPPED KNOWLEDGE” Ausgabe konnten wir sie gewinnen und ihnen eine der wichtigsten Fragen stellen:
1. Wie hygienisch ist ein Seifenstück und kann man sich damit auch die Gesichtshaut reinigen?
Generell sind Seifen durch die basische Oberfläche sehr hygienisch. Hier setzen sich keine Bakterien an. Wenn man Seife aber mit Wasser verdünnt, um Flüssigseife daraus zu machen, verliert sich diese Eigenschaft und man muss Konservierungsstoffe wie Parabene & Co beifügen. Diese reizen bekanntlich die Haut aber leider potenziell. Das klassische Seifenstück kommt ganz ohne Konservierungsstoffe aus. Wichtig ist im Umkehrschluss nur, dass man das Seifenstück möglichst trocken aufbewahrt.
Die Gesichtshaut braucht eine milde und rückfettende Reinigung. Das Wort „Seife“ ist leider besonders in Deutschland lange verteufelt worden – automatisch denkt man dabei an scharfe Kernseife, die ein Gemisch aus Tierfett der Schlachtindustrie mit viel Parfüm ist. Gar nicht gut für die zarte Gesichtshaut! Im Kaltverfahren handgemachte Naturseifen sind damit nicht vergleichbar. Sie enthalten ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe samt natürlichem Glycerin, dem Feuchtigkeitsspender, und eignen sich daher sehr gut für die Gesichtsreinigung. Der leicht basische pH-Wert bringt den hauteigenen Rückfettungsprozess wieder in Gang. Die Hornschicht der Haut quellt nach der Reinigung leicht, dadurch kann sich der natürliche Hydrolipidfilm, der die Haut vor dem Austrocknen schützt, wieder erneuern. Das Besondere in unseren BINU Gesichtsseifen ist, dass wir das Hinoki Wasser, das ist das Wasserdampfdestilat vom Hinoki Holz, als wässrige Phase nutzen. Das Holz ist wegen der antimikrobiell wirkenden Phytonzide beliebt, die auch das Schutzsystem der Haut fördern können. Das übliche Spannungsgefühl nach der Reinigung bleibt mit BINU Gesichtsseife aus. Nicht ohne Grund vertragen Menschen mit Hautproblemen, wie Akne und Neurodermitis, unsere milden Stückseifen ohne Probleme. Wir haben uns sehr über ein kürzlich eingegangenes Feedback von einer Kundin gefreut, die schrieb: „Ich habe diese Seife geschenkt bekommen. Ich war skeptisch, weil ich Rosacea-Haut habe, die extremst empfindlich ist. Dennoch habe ich die Seife ausprobiert. Mein Gesicht war nicht gereizt. Es gab kein Spannungsgefühl. Auch bei regelmäßiger Anwendung bleibt meine Haut friedlich. Und noch ein nicht zu verachtender Pluspunkt für diese Seife: sie ist extrem ergiebig. (…)“
2. Kann man eine Seife für die tägliche Reinigung der Gesichtshaut verwenden? Oder trocknet sie durch die enthaltenen Sulfate eher die Haut aus?
Das kann man pauschal nicht beantworten, da es ganz entscheidend ist, welche Seife man für die Gesichtsreinigung verwendet. Eine Kernseife eignet sich nicht für die Gesichtsreinigung. Naturseifen, die mit hochwertigen Zutaten im Kaltverfahren hergestellt werden, können die Haut porentief reinigen – ohne sie auszutrocknen.
Einige Produkte enthalten Sulfate. In der Ingredient-Liste (INCI) liest man dann beispielsweise Sodium Lauretsulfat, Natriumdodecylpoly(oxyethylen)sulfat, Natrium-Lauryl-Sulfat oder Sodium Lauryl Sulfate (SLS). Chemisch gesehen ist das viel verwendete Laurylsulfat eine harte Säure mit aggressiver Wirkung. Sulfate werden Produkten beigemischt, um das jeweilige Waschmittel schaumiger zu machen. Was viele nicht wissen ist, dass Sulfate die Haut sehr stark austrocknen können.
BINU Gesichtsseifen enthalten keine Sulfate oder andere synthetische Inhaltsstoffe. Es handelt sich um Naturseifen, die im Kaltverfahren handgefertigt und 100% natürlich sind. Bei dieser Art Seife herzustellen werden die Öle nicht erhitzt. Das ist schonender für die pflanzlichen Zutaten mit ihren Wirkstoffen. Der Reifungsprozess sollte mindestens sechs Wochen andauern. In dieser Zeit findet der Verseifungsprozess – eine Kettenreaktion – statt.
BINU Seifen sind für unterschiedliche Hauttypen entwickelt worden. Man kann sie ohne Bedenken für die tägliche Gesichtsreinigung verwenden. Sie sind rückfettend und bewahren die Haut vor Feuchtigkeitsverlust, da das feuchtigkeitsspendende natürliche Glycerin enthalten bleibt, welches bei der Herstellung im Kaltverfahren entsteht. In der industriellen Seifenherstellung wird dieses wertvolle Glycerin der Seife oftmals wieder entzogen, um es in anderen Kosmetika zu verwenden, die hochpreisiger sind. Außerdem sind in der Kosmetikindustrie immer noch Kunststoffe als Füllstoff erlaubt, welche von der Natur nicht abgebaut werden können. Naturseifen sind bis zur Mineralisation biologisch abbaubar.
Wenn du wissen möchtest, welche Seife für dich und dein Hautbedürfnis am besten funktioniert, mache gerne auf der BINU Seite Test und finde heraus, welche die passende Gesichtsseife für dich ist!
4 Kommentare
So ein interessanter Beitrag. Vielen Dank für deine Hinweise.
Liebe Grüße und noch eine schöne Woche.
Celine von mrsunicorn.de
Hallo Celine,
freut mich sehr, dass es hilfreich war. Mach unbedingt mal den Hauttest auf der Website von Binu, dann weißt du auch welche Seife für dich geeignet ist.
xx
Elina
Über Binu bin ich auch vor kurzem erst gestolpert. Finde ich sehr interessant!
Aktuell benutze ich im Wechsel den Mallow Mellow Reiniger von Lovely Day und eine feste Gesichtsseife, die aber meine Haut etwas sehr austrocknet, obwohl sie auch aus einem tollen Seifen-Naturkosmetik-Laden stammt.
Meine Haut ist leider auch allgemein sehr zickig, trocken und von Neurodermitis betroffen. Noch dazu hab ich oft Unreinheiten. Eine blöde Kombination 😀
Aber danke für den informativen Beitrag! Ich werd mich bei den Mädels mal umsehen 😉
Liebe Grüße
Anja
Danke für den interessanten Beitrag. Ich überlege mir auch schon lange eine Seife für die Gesichtsreinigung anzuwenden. Habe allerdings vor einer allfälligen Hautallergie Angst, da ich eine sehr empfindliche Haut habe. Eine naturbelassene Seife kann ich aber schon mal testen – Danke für den Tipp! 😉