Kaum ins neue Jahr gestartet, bin ich schon auf der Suche nach neuen Trends, Brands und Inspirationen. Und will euch ein Thema und eine Marke nicht vorenthalten, die bereits seit vielen Wochen in meinem Badezimmer Platz genommen hat.
Es geht um das sogenannte morgendliche „Ölziehen“, das sich nicht nur positiv auf Mundhygiene und Zahngesundheit auswirkt, den Körper entgiftet und das Immunsystem stärkt, sondern auch eine Verbesserung bei Hautproblemen mit sich bringt.
Vom Prinzip her, total simpel: Mund auf. Öl rein. Spülen. Ausspucken. Fertig.
Ist es wirklich so einfach? Wir verraten Dir, was hinter dem Trend steckt und was du alles über eine Öl- Kur wissen mußt.
Oil-Pulling, was ist das jetzt eigentlich genau?
Traditionell gehört das Ölziehen im Ayurveda zur Reinigung. So wie bei uns das Zähneputzen zum Morgenritual gehört, ist in der ayurvedischen Heilkunde das Reinigen der Zunge und Ölziehen ganz elementarer Bestandteil. Längst ist das Thema auch bei bei uns angekommen – es führt fast kein Weg daran vorbei.
Aha. Also nochmal etwas genauer bitte. Wie funktioniert das denn?
Durch das Hin- und Herbewegen des Öls im Mund wird quasi mehr Speichel produziert. Dieser stimuliert den gesamten Mundraum und sogar die inneren Organe. Sie scheiden Giftstoffe aus, die man zum Beispiel über die Ernährung oder über die Umwelt einnimmt. Über das lymphatische System werden diese unter anderem auch in unseren Mund transportiert und lagern sich in der Zunge, den Zahnzwischenräumen und dem Zahnfleisch ab. Das Öl allerdings wiederum bindet diese Toxine und Bakterien.
Und für was eigentlich das ganze Prozedere mit dem Öl?
Es gibt ganz viele unterschiedliche Benefits:
- Gesundes Zahnfleisch und Vorbeugung von Mundgeruch
- Weniger Kopfschmerzen und Migräne
- Verringerte PMS Beschwerden
- Steigerung der Abwehrkräfte
- Gelinderte Hautbeschwerden wie Schuppenflechte, Akne, Neurodermitis
- Besserer und ruhiger Schlaf
- Verbesserung des Wohlbefindens
- Anregung des Lymphsystems
- Entgiftung des Körpers
- Weißere Zähne
Jetzt haben wir euch schon ein wenig heiß gemacht. Im letzten Schritt sollt ihr erfahren, wie genau man das Oil-Pulling anwendet.
Ölziehen-Schritt für Schritt
Eine Öl-Kur sollte mindestens 4 Wochen durchgeführt werden, um einen wirklichen Effekt festzustellen. Gleich morgens direkt nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen geht’s los. Ein Tee- bis Esslöffel mildes, natives Speiseöls im Mund zirka 20 Minuten hin und her bewegen. Mit leichtem Druck presst man es zwischen Zahnzwischenräumen und spuckt es danach unbedingt aus. Nicht herunter schlucken, ja! Das ist wichtig, denn sonst werden die Schlacken, die aus dem Mundraum „gezogen“ wurden, nicht vom Körper weggespült. Geübte Ölzieher spülen ihren Mund dann nur noch mit Wasser aus, man könnte sogar ohne Zahnpasta die Zähne putzen.
Und welches Öl kann man dafür verwenden?
Egal, für welches Pflanzenöl du dich entscheidest: Natives, kaltgepresstes Öl in Bio-Qualität ist stets die erste und beste Wahl. Dabei haben unterschiedliche Öle ihre eigenen Wirkungen
Das Sesamöl wird ganz traditionell im Ayurveda eingesetzt. Es enthält Antioxidantien und wirkt besonders gut bei Zahnfleischentzündungen. Außerdem kurbelt es den Stoffwechsel an, wirkt entzündungshemmend und regt das Immunsystem an.
Das Sonnenblumenöl ist sehr mild im Geschmack und gehört zu der günstigsten Variante. Seine Fettsäuren wirken zellschützend.
Olivenöl wirkt gegen Mundgeruch und besitzt eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung.
Kokosöl – der Favorit – ist durch die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung
sehr gut für die Mundflora und wirkt besonders bei Viren, Bakterien, Pilzen antiseptisch. Absolutes Plus: Es riecht und schmeckt so schön nach Urlaub.
Es gibt auch bereits fertige Ölmischungen – Kombinationen, die viele Vorteile für den Körper haben. Dazu aber mehr im zweiten Teil.
Wer weite Transportwege vermeiden möchte, greift auf heimische Speiseöle anstatt auf Kokosöl oder mediterrane Öle zurück.
Warum morgens und auf nüchternen Magen?
Ölziehen sollte das erste sein, was du am Morgen machst. Noch vor dem ersten Glas Wasser. Da dein Körper besonders die nächtliche Ruhe zum Entgiften nutzt, befinden sich die Mikroorganismen, Giftstoffe und Bakterien der Nacht noch auf der Zunge als Belag und im ganzen Mundraum.
Solltest du ein weiteres Mal am Tag das Öl ziehen wollen, dann achte darauf, dass du es vor dem Essen machst.
Fazit:
Ja, dieses Ritual ist gewöhnungsbedürftig. Und ja erste Esslöffel Öl war wahrscheinlich der Härteste. Man muss sich erstmal „warmziehen“, für sich das passende Öl finden und natürlich die Prozedur in seine alltägliche Morgenroutine einbauen.
Und auch zwanzig Minuten ziehen können ganz schön lang werden. Nach einem Mal Öl ziehen gibt es keine besonderen Veränderungen (Überraschung). Deswegen gibt hier, wie auch bei vielen anderen Sachen – durchhalten.
Bisher bediente ich mich dem Kökosöl aus meiner Küche, teste aber auch hier und da Ölmischungen und will beim nächsten Mal auch mal mit Sesamöl hantieren. Ich machen 2 bis 3 Mal im Jahr eine einmonatige Öl-Kur und merke tatsächlich Veränderungen. Meine Zähne werden zwar nicht heller, aber durch das Ausspülen der Giftstoffe reinige ich den Körper. Das macht sich bei mir an der Haut bemerkbar zudem fühle ich mich irgendwie wohler, fitter und im Winter sogar weniger müde.
Nächste Woche verraten wir euch, welche Öle und Ölmischungen wir gerade bei uns im Bad stehen haben und ob sie überhaupt etwas taugen, würden aber unheimlich gerne wissen, wer unter euch schon jetzt ein begnadeter Ölzieher ist.
14 Kommentare
Ich konnte mich dazu bislang nicht überwinden, auch wüsste ich nicht, wie ich 20 Minuten in meine Morgenroutine einbauen sollte. Aber schön, dass es für Dich funktioniert.
Anne – Linda, Libra, Loca
Liebe Anne,
es ist schon gewöhnungsbedürftig, das gebe ich zu, deswegen habe ich daraus eine kleine Kur gemacht, die ich jedes Jahr mache. 20 Minuten sind schon viel, man kann es auch abkürzen, ich machen neben her dann Frühstück und bereite alles andere für den Tag vor oder dusche währenddessen.
xx
Elina
Liebe Elina,
du hast mich mit diesem Beitrag total neugierig gemacht und am liebsten würde ich hier und jetzt gleich damit anfangen. Nur war bei mir auch eben dieser Zweifel an den 20min… der Tipp mit der Dusche ist allerdings klasse. Gerade bei den derzeitigen Temperaturen steht man ja doch gerne etwas länger drunter!
Vielen Dank für den tollen Beitrag und liebe Grüße von der Ostsee
Janne ♡
Liebe Elina,
wie schön, du schreibst über eines meiner Lieblingsthemen – Zahngesundheit. Sie wird häufig unterschätzt, dabei entscheidet das Lächeln, ob man als gesund und attraktiv wahrgenommen wird oder eben nicht… Denn mal ganz ehrlich: Nichts zerstört ein hübsches Gesicht mehr als ungepflegte Zähne! Sie können “krumm und schief” sein, aber NEVER nachlässig gepfelgt! Ich habe das Ölziehen auch schon ausprobiert, bin aber leider nicht überzeugt. Es dauert mir zu lange, mir behagt das ölige Gefühl nicht und zudem verspüre ich auch sonst keine bemerkenswerten Vorteile zur “klassischen” Zahnpflege…Aber das ist nur meine persönliche Erfahrung,ich kenne auch Verfechter dieser ayuervedischen Tradition.
LG, Sarah
Liebe Sarah,
ich kann dich total verstehen, ich mache aus dem Ölziehen auch eine Kur, da mir das Öl dann nach ein paar Wochen aus den Ohren quillt ;). Ca 2 mal im Jahr mache ich es für 3-4 Wochen. Meine Zähne werden dadurch auch nicht heller, wie von vielen beschrieben, aber ich merke, dass ich dadurch Schlacke aus meinem Körper hole und so den Körper von innen reinige. Es gibt ja auch eine Ayurveda Kur, die auf Ölen basiert, die den gesamten Körper reinigen – das Ölziehen ist nur ein ganz kleiner Teil davon. Super spannendes Thema, würde ich auch gerne mal machen.
Aber ja, ich finde die Mundhygiene sollte man auch nicht vernachlässigen – hier haben wir ja auch die Verbindung zu den inneren Organen, daher sollte man es nicht vernachlässigen.
xx
Elina
Hab auch ne Zeit lang morgens Ölziehen ausprobiert, aber nie 20 Minuten durchgehalten. Mir wird dann irgendwie alles im Mund zu flüssig 😀
Aber wenn du überzeugt davon bist, muss ich dem ganzen wohl noch einmal eine Chance geben. Hab eh noch genug Kokosöl daheim.
Bei dm gibt es ja auch ein Mundziehöl von Alverde. Wie ist denn deine Meinung dazu?
Hab noch einen tollen Tag! 🙂
Anja
Liebe Anja,
ich mache dir Kur auch nur ein paar Wochen bis zu einem Monat, länger nicht – wie eine Art Detox. Dann wird es auch mir zu viel 😉
Das Mundziehöl von dm habe ich noch nicht getestet, aber ein anderes und zwar das von ELIXR. Dazu gibt es nächste Woche einen Beitrag, das Alverde Öl steht aber auch auf meiner Liste. Ich finde es sehr spannend, da es nicht zu teuer ist, ich werde auf jeden Fall nach dem Test diesen Artikel aktualisieren – ich mag nur den Kokos-Geschmack am liebsten, was ich auch testen möchte ist reines Sesamöl, da es ja auch aus dem Ayuveda kommt.
xx
Elina
Tolle Bluse. Welche Marke? Liebe Grüße
Wirklich toller Artikel! Habe jetzt auch mit dem Oil Pulling angefangen, muss mich aber auch wirklich noch dran gewöhnen 😀
Liebe Annette,
ich bin sehr gespannt, wie du es findest. Welches Öl hast du gewählt für dein Oil Pulling Ritual?
Liebe Grüße
Elina
Liebe Elina,
Ayurveda wird immer beliebter in der westlichen Welt was ich einfach super finde! Vor vier Jahren wurde ich das erste Mal dem Oil Pulling vorgestellt, als ich mich bei einem Panchakarma angemeldet habe. Es war eine super Erfahrung und ich habe sehr viel über mich selber, meinen Körper erfahren und wie alles miteinander verbunden ist von der mentalen Gesundheit, und auf körperlicher und emotionaler Ebene. Während unserer Zeit haben wir auch herausgefunden, was unsere Dosha ist, und darauf hin haben wir dann das passende Öl gefunden, weil wie du so schön beschrieben hast, jedem gefällt sehr wahrscheinlich ein anderes Öl besser und passt zu einem besser.
Mit Kokosöl sollte man aufpassen, dass man es nicht ins Waschbecken ausspült, da es bei Kälte wieder fester wird und so vielleicht die Rohre verstopfen könnte. Besonders in Deutschland, wo es schön kalt werden kann 🙂 ich habe es immer im Mülleimer entsorgt. Sicher ist sicher.
Liebe Sarah,
Panchakarma finde ich sowas von spannend, das hat eine Freundin von mir vor einem Jahr gemacht, seit dem hat sich mich damit angesteckt. Ich bin neugierig, welches ist “dein Öl” und machst du damit auch noch andere ayurvedische Treatments zuhause?
Stimmt Kokosöl wird recht schnell hart, da hast du recht – man sollte es lieber in den Mülleimer spucken.
Liebe Grüße
Elina
Hallo liebe Elina,
Ich kann es nur empfehlen und suche Dir einen Kurs aus, wo es von einem Ayurveda Doktor durchgeführt wird.
Da meine Dosha Pita ist, ist für mich Kokosöl am besten. Ich vermische das Kokosöl mit Pfefferminzöl, da es dann schön erfrischend wirkt und auch einen netten Pfefferminz Geschmack hinterlässt.
Durch das Oil Pulling hat man auch eine ganz andere Geschmackswahrnehmung. Wie du so schön erklärt hast, sollte man es vor dem Frühstück machen.
Liebe Grüsse
Sarah
Liebe Sarah,
Ayurveda steht schon wirklich lange auf meiner List, du hast mich wirklich bisschen angefixt.
Kokosöl mit Minzöl zu vermischen ist eine sehr gute Idee und ein toller Tipp.
xx
Elina