Es gibt einen Inhaltsstoff, den man mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit in jedem Badezimmer findet. Er versteckt sich in Cremes, Lotionen, Shampoos oder Duschgelen. Er steht weit vorne in der Inci Liste und wird trotzdem gerne überlesen. Dabei ist er immer dabei und trägt ganz unscheinbar eine jede Menge Verantwortung, wenn es um die Pflege unserer Haut geht. Deswegen widmen wir dem Mauerblümchen der Inhaltsstoffe heute mal einen ganzen Artikel. Vorhang auf für das Glycerin, die geheime Wunderwaffe für trockene Haut!
Was steckt eigentlich dahinter?
Lasst uns einen Test starten. Ihr schnappt euch fünf Produkte aus eurer Routine und dreht sie einmal für mich um. Ich wette, dass bei mindestens vier von diesen Produkten ihr das Wort “Glycerin”, “Glycerol” oder “1,2,3-Propantriol” finden werdet. Sie alle stehen für denselben Zuckeralkohol, welcher in allen natürlichen Fetten und Ölen vorkommt. Glycerin selbst ist klar, geruchlos und lässt sich hervorragend mit Wasser mischen. Es ist ein natürlicher Bestandteil unseres Säureschutzmantels und leistet dort einen äußerst wichtigen Job.
Was tut Glycerin?
Glycerin bindet hervorragend Feuchtigkeit. Ich würde sogar behaupten, dass ihm kaum ein anderer Inhaltsstoff in dieser Eigenschaft das Wasser reichen kann. Diese Funktion ist extrem wichtig für unsere Haut, aber auch im Produkt selbst sorgt Glycerin dafür, dass Produkte länger haltbar sind und sich nicht in ihre einzelnen Bestandteile teilen. Glycerin ist extrem hautverträglich und löst nur in seltensten Fällen eine Allergie aus.
Warum ist Glycerin so wichtig für unsere Haut?
Wir haben sicher schon einmal über folgendes Phänomen gesprochen: Transepidermaler Wasserverlust (TEWL). Es beschreibt den Prozess, der stattfindet, wenn unser Körper durch Diffusion und Verdunstung Wasser an die Umgebung abgibt. Dieser Feuchtigkeitsverlust ist völlig normal und findet permanent statt. Äußere Umwelteinflüsse, wie z.B. die kalten Temperaturen können den TEWL noch beschleunigen. Das ist auch ein Grund dafür, dass unsere Haut im Winter generell trockener ist und mehr Feuchtigkeit benötigt. Glycerin kann hier dem TEWL vorbeugen und die Haut so gesünder und praller wirken lassen. In Kombination mit Hyaluronsäure wirkt dieser Effekt noch verstärkt. Studien haben belegt, dass Glycerin andere feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe unterstützt und das sogar langfristig. Glycerin ist also die geheime Wunderwaffe für trockene Haut!
Hat Glycerin einen schlechten Ruf?
Glycerin genießt, trotz der erwähnten tollen Eigenschaften, leider nicht den besten Ruf. Das liegt daran, dass Glycerin oft als synthetisches Nebenprodukt der Erdölchemie gewonnen wird. Zwar kann man es ebenfalls pflanzlich herstellen, aber oft ist nicht bekannt, welchen Ursprung das verwendete Glycerin in Produkten hat. Zudem wurde es in der Vergangenheit auch oft aus Palmöl gewonnen, welches einen extrem negativen Effekt auf unsere Umwelt hat. Deswegen können wir nur immer wieder dazu raten, sich mit seiner Pflege auseinanderzusetzen und ggf. nachzufragen, wie und woraus ein bestimmter Inhaltsstoff gewonnen wurde. Viele Firmen weißen inzwischen darauf hin, falls sie nur 100% pflanzliches und nachhaltiges Glycerin verwenden.
Unser Fazit
Glycerin ist wirklich eine absolute Geheimwaffe, wenn es um die Unterstützung unseres Feuchtigkeitshaushaltes geht. Es ist ein weit erforschter Inhaltsstoff, der in die oberen Hautschichten eindringen und dort Feuchtigkeit speichern kann. Wir möchten ihn wirklich nicht mehr missen!
Wusstest du schon über die super Eigenschaften von Glycerin Bescheid oder denkst vielleicht jetzt anders darüber? Wir freuen uns über dein Feedback 🙂
1 Kommentar
es hilft wirklich! Ich bin komplett davon überzeugt.