Karoline Herr entdeckte ich vor einigen Jahren. Ihr damals noch sehr viel pinkerer Instagram Account war wie ein Bonbon für mich. Stets präsentierte es die hübsch angerichteten Schönmacher auf eine ganz besondere und künstlerische Art und Weise. Das tut sie auch heute noch. Bei ihrer Vita musste ich schon leicht schmunzeln. Die eine oder andere Station in ihrem Leben kam mir doch sehr bekannt vor. Nach ihrem Studium für Vergleichende Literatur, lernte sie anschließend in einem Modeatelier schneidern und landete dann als Praktikantin bei der ELLE Beauty. Aus dem Praktikum wurde dann eine Assistenz und schließlich eine Redakteursstelle. Heute schreibt sie mit viel Power und Hingabe über die Themen Bereiche Mode, Beauty und Interior auf ihrem eigenem Blogbaby frolleinherr.com und kann sich stolz zur Riege der selbständigen Frauen zählen. Ich folge Karo schon eine ganze Weile, weil ihr Stil sich ganz und gar von dem abhebt, was man sonst so sieht. Er ist nicht nur on point, stark und modern, er ist auch gleichzeitig an den richtigen Stellen verspielt und wirklich sehr inspirierend.
Aber die Pizza-Liebhaberin ist nicht nur in Sachen Mode fit wie ein Turnschuh, auch ihr Beauty-Knowhow ist so prall gefüllt, wie ein großer Apothekenschrank mit allerlei Produkten. Vor allem, finde ich die abgefahrensten und besten Gesichts-Masken bei ihr, weswegen meine imaginäre Wunschliste wöchentlich ins Unermessliche wächst.
Damit auch eure Wunschliste ein frisches Update bekommt, habe ich Karo zum Thema Beauty einmal ausgefragt und natürlich auch diesmal wieder sind einige Produkte auf meiner Liste gelandet.
Wie sieht ein perfekter Sonntag für dich aus?
Ein perfekter Tag ist für mich ein Tag, an dem ich Zeit habe, mich zu langweilen und auf Ideen zu kommen. Ich stresse mich selbst recht gerne und verliere dann mal die schönen Kleinigkeiten des Lebens aus den Augen. Deshalb versuche ich mir viel Zeit fürs Nichtstun einzuplanen. Seit ich selbstständig bin, hat der Sonntag ein wenig an Bedeutung verloren, da irgendwie jeder Tag ein Arbeitstag ist. Aber wenn die Sonne scheint und nichts Akutes anliegt, dann fahre ich gerne ins Münchner Umland. All die Seen und Berge sind für mich als Berlinerin immer noch wahnsinnig beeindruckend und da kommt mein Kopf so richtig zur Ruhe. Abends gibt es dann noch ein Home-Facial mit Multi-Masking, Peeling & Co. Das ist mein festes Sonntags-Ritual.
Erzähl uns zum Start drei random Beauty-Facts über dich.
- Ich bin von Natur aus Blond und färbe meine Haare alle paar Wochen nach. Obwohl die meisten Girls immer auf der Suche nach dem perfekten Blondton sind, bin ich gerne Brünett und habe mir deshalb auch die Brauen Microbladen lassen. So ist die Täuschung perfekt.
- Ich bin obsessed mit meinen Poren. Ich könnte abends Stunden vor dem Spiegel stehen und jede einzelne Pore betrachten. Ist sie größer geworden? Wird da wohl ein Mitesser draus? Deshalb teste ich auch jedes Pore-Produkt, das mir in die Hände fällt.
- Ich hasse es mich einzucremen – also am Körper. Ich weiß nicht woher das kommt, aber irgendwie mag ich das Gefühl gar nicht. Nur im Sommer, wenn ich wenig anhabe, geb ich richtig Gas. Aber wenn ich mich nach dem Duschen direkt wieder anziehen muss, klebt alles so unangenehm.
Wie wichtig ist Beauty eigentlich für dich?
Beauty ist nicht nur eine Leidenschaft, sondern mein Job geworden. Auch wenn es mich immer eher in die Mode gezogen hat, bin ich im Laufe der letzten Jahre einfach an Lippenstiften, Seren & Co. hängen geblieben. Ich finde es wahnsinnig spannend, was es da draußen alles für Technologien, Brands und Inhaltsstoffe gibt.
Außerdem finde ich den Aspekt der ME-Time wahnsinnig wichtig. So viele Leute tun Beauty immer noch als oberflächlich ab – und dem widerspreche ich vehement. Ich finde es toll und vor allem wichtig, sich um sich selbst zu kümmern, auf sich wert zu legen und das zu pflegen, was einem der liebe Gott mitgegeben hat.
Wie sieht deine Hautpflege-Routine aus?
Ich mache es wie die Koreanerinnen und layere so viele Schichten übereinander, wie nur möglich. Seitdem ich so viel Zeit und Geduld in meine Haut investiere, ist sie viel, viel besser geworden und ich habe kaum noch große Entzündungen.
Los geht’s bei mir mit dem Abschminken. Das ist so wichtig! Dafür benutze ich einen Mizellenreiniger – zur Zeit am liebsten den The Micellar Cleansing Water von La Mer – um Makeup und Schmutz zu entfernen. Dann geht’s ans Double Cleansing. Zuerst mit einem Öl und dann mit einem Gel. Da bin ich produkttechnisch eigentlich sehr offen und teste sehr viele unterschiedliche Produkte. Besonders gerne mag ich aber den Take The Day Off Cleansing Balm von Clinique und das Gelee Nettoyant von Payot. Weiter geht’s mit einem Toner, der den pH-Wert der Haut wieder ins Gleichgewicht bringt. Diesen Schritt habe ich lange Zeit ausgelassen, lege jetzt aber sehr viel Wert darauf. Anschließend kommt eine Essenz. Gerne mag ich die von Whamisa. Obwohl sie sich „Toner“ nennt, ist sie von der Konsistenz her auf jeden Fall eine Essenz und eine super Vorbereitung auf das nachfolgende Serum. Da teste ich alles, was mir in die Hände fällt: Von Feuchtigkeit über Glow bis Anti-Pickel. Da kann ich beim besten Willen keinen Favoriten ausmachen.
Gerne layere ich auch die Seren übereinander. Zum Beispiel eines gegen Unreinheiten und darüber dann eines für Feuchtigkeit. Anschließend schwöre ich seit Jahren auf den Overnight Clearing Balm von Dermalogica, den ich nur abends verwende. Der arbeitet nachts, damit ich tagsüber nicht so glänze und weniger Pickel bekomme. Abends kommt dann noch eine Nachtpflege darauf, die darf aber bloß nicht zu reichhaltig sein, sonst wache ich mit Pickeln auf. Aber zurzeit schwöre ich auf Moon Fruit von Herbivore. Was meine Tagespflege angeht bin ich auch recht entspannt geworden. Früher musste es immer eine von Dermalogica sein, heute kann ich auch da ein bisschen variieren. Zur Zeit verwende ich Water Drop von Dr. Jart. Abends kommt dann gerne auch noch ein Gesichtsöl darauf. Am liebsten das von Kjaer Weis.
Zweimal die Woche kommt dann noch ein intensives Home-Facial dazu – mit Multi-Masking, Sheet-Maske und Peeling. Das ist ein echtes Steckenpferd von mir geworden. Wenn ich es dürfte, würde ich mich jeden Tag peelen.
Bodyprodukte benutze ich eigentlich gar keine, bis auf ein Deo und da wechsle ich immer zwischen einem Klassiker von Nivea und dem Aluminiumfreien Deo von Girl Smells.
Tagsüber benutze ich eigentlich immer Foundation, außer ich mache Home Office. Zurzeit liebe ich die Skin Long-Wear Weightless Foundation von Bobbi Brown. Dann noch ein bisschen Rouge – ich habe alles zur Auswahl von Rosenholz bis Knallorange, ein bisschen Eyeliner und ganz wichtig: Lippenstfit! Ich kann nicht leben ohne knallige Lippen und trage sogar zuhause getönten Lippenbalsam.
Wie pflegst du deine Haare?
Da meine feinen Haare täglich einen ordentlichen Volumenboost brauchen, bin ich verrückt nach allen Volumenprodukten dieser Welt.
Los geht’s mit Shampoo. Da schwöre ich auf das Muroto Shampoo von Shu Uemura. Beim Conditioner bin ich eher weniger wählerisch, da benutze ich einfach was ich gerade da habe. Ein bis zweimal die Woche gibt es dann noch eine Intensivkur für die Haare. Zur Zeit bin ich verrückt nach der Maske von Gisou.
Beim Styling schwöre ich auf den Wonder Worker von Shu Uemura, der Pflegeprodukt und Hitzeschutz in einem ist. Für ein bisschen mehr Fülle kommt dann das Volumenspray von The Ouai drauf und nach dem Föhnen noch eine Volumenpaste. Mein derzeitiger Favorit ist Gneiss von Maria Nila. Dann noch kopfüber Haarspray von Balmain Hair rein und fertig.
Welche Tools kommen bei dir der Haar-Routine zum Einsatz?
Mein absolutes Must sind Lockenwickler. Drehe ich mir täglich nach dem Föhnen in die Haare und lasse sie abkühlen. Gibt ein bisschen mehr Volumen und lästige Wirbel am Ansatz werden gezähmt. Ansonsten liebe ich den Dyson-Föhn und meinen Steampod. Das ist ein Glätteisen, das mit Wasserdampf arbeitet und so super sanft zu den Haaren ist.
Hast du eine besondere Obsession?
Volumenprodukte, Lippenstifte (Generation G in Zip von Glossier ist derzeit einer meiner Favoriten) und Porenprodukte. Außerdem mache ich mir vor dem Schlafengehen immer dick Öl in die Haare und die Eight Hour Cream von Elizabeth Arden auf die Lippen.
Düfte sind außerdem ein echtes Faible von mir. Je exklusiver und ausgefallener, desto besser. Meine liebsten Marken: Tom Ford, Hermes und Vilhelm Parfumerie und ich liebe Bloom von Gucci. Meine liebsten Duftnoten: Rose, Weihrauch und Leder.
Außerdem habe ich einen echten Packaging-Tick. Sobald die Verpackung mich anspricht, ist es um mich geschehen. Deshalb horte ich hübsche Brands wie Glossier, Gisou oder Kjaer Weis.
Hast du einen absoluten Beauty-Geheimtipp, den du weiter geben möchtest?
Gesichtsöl. Ich mit meiner fettigen Haut habe mich Jahre vorher gedrückt, könnte aber inzwischen nicht mehr ohne. Man muss einfach nur schauen, welches Öl das richtige für den eigenen Hauttyp ist.
Auf was achtest du beim Kauf von Kosmetikprodukten?
Um ehrlich zu sein, gehe ich nach meinem Bauchgefühl. Ich habe mit der Zeit ein gutes Gespür für Marken und Inhaltsstoffe entwickelt und kann an der Textur relativ schnell sehen, ob das Produkt was für mich ist, oder auch nicht. Natürlich habe auch ich das ein oder andere Mal ins Klo gegriffen, aber das gehört für mich dazu. Wenn man immer bei den selben Produkten bleibt, findet man auch keine neuen Schätze.
Welches sind deine liebsten Labels und wo gehst du gern Beauty shoppen?
In Sachen Hautpflege: Dr. Jart, Dermalogica und La Mer
Makeup: Glossier, Chanel, Kjaer Weis, Dior, Lancôme und soooo viele mehr. Ich kann mich nicht entscheiden…
Haare: Shu Uemura, Balmain und Maria Nila
Nägel: Kester Black, das ist wohl der beste Lack der Welt.
Beautyshoppen tu ich gerne online bei savue, amazingy, douglas oder miin.
Welchen Beauty-Trend sollten wir mitmachen und welchen sein lassen?
Da bin ich ganz offen. Jeder sollte machen, was er will. Bunte Lippen, blondierte Brauen – schocken kann man mich eigentlich mit nichts. Und wenn es einem steht – go for it!
Und welchen Beauty-Trend hast du mitgemacht und bereut?
Beautytrend den ich bereits probiert habe: Die dünnen Augenbrauen der 2000er. Ich habe keine Ahnung, ob ich jahrelang blind war oder was da los war – aber ich bin meine gesamte Pubertät mit zwei halben Brauen durch die Gegend gelaufen, die mich IMMER traurig haben aussehen lassen. Ich bin soooo froh, dass dieser Trend ein für alle Mal gegessen ist.
Und was ist dein liebster Beauty-Look?
Wenn es schnell gehen muss oder wenn ich unschlüssig bin, setze ich immer auf rote Lippen. Von Bordeaux bis Neon-Orange ist dann da alles dabei.
DIY Beauty: Plünderst du manchmal für ein Beauty-Ritual die Küche? Wenn ja, für welches?
Leider nein, gar nicht!
Welches ist für dich das beste Beauty-Produkt, das es je auf dem Markt gab und warum?
Bestes Beauty-Produkt: Das Daily Microfoliant von Dermalogica. Es ist und bleibt ein Zauberpuder, das zwar nicht ganz günstig ist, aber jeden Cent wert. Es ist wirklich bestes Peeling auf der Welt!
Beste und günstigste Beauty-Errungenschaft?
Das Augenbrauengel von Essence (ca. 1 €) Kann einfach soooo viel mehr als teurere Produkte, die ich getestet habe.
Was ist dein Beauty “Long Time Favourite” und was deine neueste Entdeckung?
Das ist gemein – Ich habe so viele…
Ich liebe die Lip Tints von Kjaer Weis, meine Dermalogica Produkte und den Porefessional Primer von Benefit. Aber ich habe sicher ganz viel vergessen 😉
Neuste Entdeckung: Der Generation G Lippenstift von Glossier. Da die Marke ja immer noch nicht zu uns schickt, muss ich mir die Sachen immer mitbringen lassen, ohne sie probieren zu können. Der Lippenstift war da ein echter Glücksgriff. Das perfekte Rot für jeden Tag.
Vielen lieben Dank liebe Karoline für so viel Beauty-Input und dieses schöne Interview!
4 Kommentare
Oh ja, Professional liebe ich auch. Und den Blog von Karoline muss ih mir unbedingt mal anschauen, liest sich nämlich alles super.
Anne – Linda, Libra, Loca
Liebe Anne,
den Blog von Karo musst du unbedingt anschauen. Der ist wirklich ganz besonders. Sie hat eine tolle Themenauswahl und spannende Artikel.
xx
Elina
Tolles Interview!
Das freut mich wirklich sehr, ich mag es auch und ich liebe Karos Foto-Stil.
xx
Elina