New Year. New Dreams. New Chances. Hello 2020

Ein leises Hallo und ein wunderschönes neues Jahr wünsche ich euch tatsächlich erst jetzt, wo das Jahr bereits ganze 17 Tage alt ist. Ich hoffe doch sehr ihr habt eure Powerbank über die Feiertage aufgeladen, euch bekochen lassen, viel geschlafen und seid dann mit den wichtigsten Menschen ins neue Jahr gestartet. Genau so sollte man es doch machen. Oder? 

Pack deine Sachen 2019, du bist hier nicht erwünscht!

Warum ich mich jetzt erst melde? 2019 war wohl bis zur letzten Woche eine ordentliche Herausforderung. Ein Jahr, das mit sehr viel Sonne, magischen Abenden mit Freunden, Wind im Haar und Glück im Herzen am anderen Ende der Welt startete, wendete sich bereits im März um 180 Grad. Plötzlich wurde 2019 ein schwieriges Jahr voller nicht einfacher Lektionen. Mit traurigen Momenten, dem Tod meiner Oma und einem anderen schmerzenden Verlust im Herzen, Enttäuschungen, Ängsten, Zweifel und Fragen hangelte ich mich von Woche zu Woche. Dieses verdammte Jahr hat mich auf die Probe gestellt und mich immer wieder an meine Grenzen gebracht. Selbst im Dezember hatte es kein Erbarmen mit uns. 

Obwohl wir uns auf das Ende des Jahres riesig gefreut und unser weiteres Leben in einer neuen wunderschönen Wohnung kaum fassen konnten, startete ich den letzte Monat mit einem mulmigem Gefühl und einer Portion Hilflosigkeit. Eine OP stand in der ersten Woche an, die mir schon seit Wochen Unwohlsein und ja auch ein Stück weit Angst bereitete. Es folgte eine Diagnose, die ich irgendwie schon vorher erahnte, die mich aber dann doch trotzdem komplett aus der Bahn pustete. Endometriose, eine chronische unheilbare Erkrankung. Seitdem vergeht kein Tag an dem ich nicht bei irgendeinem Arzt sitze. Es mir so richtig von der Seele schreiben kann ich noch nicht, schreiben werde ich aber doch darüber, sobald ich mich wiedergefunden habe. Das Sprechen oder der Austausch darüber wird mir hoffentlich Hoffnung und Kraft geben, man sagt ja nicht umsonst: „Geteiltes Leid, ist halbes Leid“. Und ja, ich lerne viel über das weibliche Hormonsystem und den Körper UND probiere gerade einige Methoden aus, die sehr kräftezehrend sind, die aber eine positive Wirkung auf die Erkrankung haben. 

Das ist wohl mein Stück des hässlichen Kuchens, den wir im Dezember vor Weihnachten vorgesetzt bekommen haben. Es gab bei uns keinen Heilig Abend, kein Rumlümmeln auf dem Sofa, keine endlosen Spaziergänge, um die Batterie aufzuladen. Es gab eine Aufgabe: Lösungen zu finden, diesen Kuchen bestmöglich zu verdauen. Ein Lichtblick ist und bleibt unsere neues Zuhause, welches zur Lösungsfindung gehört.

Ist 2020 ein Neuanfang?

Seit Monaten weiß ich, was Schmerz bedeutet, wie groß Sehnsucht sein kann und wie ungerecht manchmal das Leben ist. Zwar fühle ich mich oft unverstanden, aber erst seit ein paar Tagen, und tatsächlich durch die Stille, die hier und auf Instagram eingetreten ist, weiß ich wie wertvoll das Leben, Gesundheit, Freunde und Familie sind. Wie heilsam Worte und eine Umarmung sein können und – die wohl wichtigste Erkenntnis – dass die Verbindung zu sich selbst und das Vertrauen unersetzlich sind. 

Und genau deswegen bin ich zwar nicht glücklich über die vergangenen 365 Tagen, aber ich weiß, dass jedes Erlebnis mich ein Stückchen näher zu mir gebracht hat. Ich bin gewachsen und obwohl ich jetzt viel über mich lernen muss, weiß ich, dass die wichtigste Frage, die ich mir selbst beantworten muss, ist, wer ich eigentlich zukünftig sein möchte. Wie will die Elina sein, die ich in den letzten Jahren erarbeitet habe, was will sie erreichen und welche Schritte sind notwendig, um mich ihr zu nähern? 

In den vergangenen Jahren habe ich mich nicht wirklich mit mir selber beschäftigt, ich habe die Prioritäten falsch verteilt und meine Energie auf eine Karte gesetzt. Der Aufbau meiner Karriere stand da dummerweise an Stelle Nummer eins – man hätte es natürlich auch besser aufteilen können, aber so ist es nun mal jetzt. Die Quittung muss ich selber tragen. Mein Fehler. Aus dem ich lernen darf. Nach meinem völligen seelischen und körperlichen Erschöpfungszustand aufgrund von dauerhafter Überbelastung 2016 habe ich einiges schleifen lassen, jetzt weiß ich, es gibt kein Zurück, schließlich haben wir alle  nur ein Leben und einen Körper. Um so wertvoller sehe ich 2020. Es ist nicht nur wie gewohnt ein leeres Blatt Papier und ein Neuanfang, sondern es ist eine neue Chance, einen anderen Weg einzuschlagen. Umzudenken. 

Wie geht es weiter?

Vielmehr stelle ich mir die Frage, wie ich das Gleichgewicht zwischen der Arbeit finde mit der ich gewachsen bin und die mich ja auch irgendwie ausmacht, und den Momenten, die ich benötige, um mich selbst zu schätzen, zu achten und zu pflegen als diese Karriere? Wie kann ich jetzt die Balance finden? Was sagt der Perfektionismus in mir dazu? Und wie findet es mein Drang, immer und überall die Zeit produktiv zu nutzen? Was bedeutet eigentlich Erfolg? Ist es Arbeiten bis zum Umfallen, sind es die schlaflosen Nächte? Ist es Das-immer-gehetzt-sein? Und sind es die vielen krassen Projekte und Konzepte, die man gerade alleine wuppen muss? 

Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass ich die Chance nutzen werde, den neuen Weg zu gehen und dann erst sehen werde, wo er mich hinführt. Solange ich meinen Liebsten an meiner Seite habe, meine Familie und meine Freunde, wird es immer schöne Momente geben, die darauf warten, erlebt zu werden.

Und was heißt das für BareMinds.de?

Auch hier gilt das Motto: Weitermachen! Hier werde ich zusammen mit meinem großartigen Team weiterhin mit dem weitermachen, was mir und uns wichtig ist. Und wie ihr es vielleicht schon zwischen den Zeilen lesen könnt, es gibt mehr von uns. Es wird weiterhin Make-up Looks geben, das Thema Bio Hacks wird zur Rubrik Self Care dazu kommen, wir werden über Inhaltsstoffe philosophieren, Produkte hinterfragen, Tipps geben, nachhaltiger werden und für euch und uns spannende Menschen treffen und interviewen und das Thema Schönheit ein bisschen aufbrechen und – längst überfällig – auch mal aus anderen Perspektiven betrachten.  Und weil wir in eine neue, extrem schöne Wohnung gezogen sind, wird es ganz bestimmt hier und da auch Interior Themen umsetzen. Ich werde nicht zur Interior-Bloggerin ;), aber ein paar Einblicke wird es geben. 

Weitermachen also. Voller Dankbarkeit dafür, dass es euch hier gibt, dass ich das hier machen darf und kann. In den letzten Wochen sind so viele herzliche Emails und Nachrichten bei mir angekommen, dass ich eigentlich vor Freude täglich heulen könnte. Das ist auf keinen Fall selbstverständlich und ich bin mehr als dankbar dafür. Danke euch für diesen unfassbaren Support, für euer Interesse, die Meinungen, eure Mails und auch Tipps, die ihr mit mir und den anderen Leserinnen teilt. Das musste jetzt echt mal gesagt werden.

 Auf ein neues Jahrzehnt, auf neue Abenteuer, auf Freundschaften und die Gesundheit. Passt auf euch auf. 

Eure Elina