Es gibt Tage in der Woche, da finde ich tatsächlich Make-up im Gesicht extrem anstrengend. Und damit meine ich weder den Samstag noch den Sonntag – das sind doch die typischen „Ich-hänge-auf-dem-Sofa-rum-und-glotze-den-ganzen-Tag-Netflix-Serien“-Tage, an denen man eigentlich ganz ohne Malerei auskommt. Bei mir ist da wohl etwas verdreht. Es sind vielmehr die Montage, Dienstage oder eben die Mitte der Woche. Da könnte ich in der Tat einfach auf Foundation und Co verzichten und ganz pur nur mit einer grandiosen Pflege und einem Hauch Mascara am Schreibtisch vor mich hinarbeiten, Emails schreiben, Texte vorbereiten und meinen Kunden Dienste erweisen. Am Donnerstag packt mich dann meistens die Lust experimentierfreudiger zu werden und am Sonntag erreiche ich dann den Höhepunkt und bemale mein Gesicht als ob es keinen Morgen mehr gäbe. Deswegen saß ich auch gestern mit Freunden beim Bruch mit meinem ganz besonders schmucken Make-up. Zum Glück sind wir in Berlin, hier juckt es in der Tat nichts und niemanden, ob man das richtige Outfit zum Sonntags-Kaffee trägt oder im Pyjama das Haus verlässt. In meinem Gesicht herrscht wenigstens am zweiten Teil der Woche keine Langeweile. Ihr erinnert euch an diesen oder auch diesen Look.
Eigentlich wollte ich mich etwas zurückhalten. Eher minimalistisch das Haus verlassen, nur etwas Eyeliner auf die Lider pinseln und gut ist. Ich war nämlich zu spät und hatte eigentlich keine Zeit für große Kunst. Aber wie das eben so ist, wenn man verpennt, die Zeit zu knapp ist, kommt man auf die dümmsten Gedanken, behängt sich mit ganz besonderen Accessoires und findet plötzlich Zeit für ein maßlos hübsches Make-up. Wie ich finde.
Um der Langeweile entgegenzuwirken, landen ganze zwei feine Linien auf meinem Lid. Double Trouble, sozusagen. Eine kann ja jeder. Zwei?
Die erste Linie, eine abgeschwächte Amy Winehouse Version, legt sich ganz eng an den oberen Wimpernkranz, die Zweite ist wie ein kleiner Add-on, wie die Marshmallows in der heißen Schokolade, wie die Erdnuss in den M&Ms, wie Spezialsoße zu den Pommes. Hauchdünn einen halben Zentimeter über ihrer großen Schwester untermauert sie extraordinär den Look. Man muss mit ruhiger Hand arbeiten, nicht hektisch die Linien ziehen, sondern eher ganz entspannt, als ob man noch nie etwas anderes gemacht hat. Ist mir natürlich nicht gelungen, deswegen sah es Rechts anders aus als Links, das merkte nur niemand, weil alle von der Doppelkunst geblendet waren.
Ach, ich hatte vergessen zu erwähnen: Mein Good-To-Go-Foundation von Avène bildet die Basis für einen Flawless-Look. Die leichte cremige Textur lässt sich auffallend gut verblenden und in die Haut einarbeiten. Für den außergewöhnlichen Frischekick landet mein Blush auch auf den Lidern, als Grundierung sozusagen, damit der Liner auch besonders gut hält. Abschließend klopfe ich etwas Highlighter auf die Wangenknochen. Das macht man heutzutage so. Rouge und Mascara bilden den Abschluss.
Foundation: Avène (Ton: natural)
Concealer: Hiro in der Farbe 003 Thora
Eye Liner: Catrice Liquid Gel Cushion Eye Line
Mascara: Hiro
Lidschatten/Rouge MAC in der Farbe Springsheen – ist eigentlich ein Rouge, verrate es aber keinem
Rouge: Tarte Glister Cheek Stain
Highlighter: Milk Cosmetics
Etwas Puder gegen den Speckschwarten Look: Hourglass Ambient Lighting
Et voilà, ein Sonntags-Make-up, wie er im Buche steht. Und wie seht ihr an einem Sonntag aus?
5 Kommentare
Sonntage sind tatsächlich meine wenig Makeup-Tage. Ich sage bewusst nicht No-Makeup, weil ich meistens doch ein bisschen was mache, zum einen, weil es mir Spaß macht, zum anderen weil mit Kindern keine Sofa und Netflix -Tage mehr existieren.
Einen Doppelliner habe ich noch nie probiert, meist reicht mir der eine. Aber es ist wirklich ein wunderschönes Makeup geworden bei Dir.
Gott sieht das wieder gut aus meine Liebe!!! Wie aus dem Lehrbuch. Richtig, richtig schön 🙂 Sonntag ist so ziemlich der einzige Tag, wo ich mich, sofern ich das Haus nicht verlasse, gar nicht schminke. “Lust” habe ich da eh nie drauf, sondern nehme es eher als leidiges Übel… aber so unterschiedlich sind wir Menschen halt. Zum Glück, wäre sonst ja langweilig. Dementsprechend sehe ich deshalb auch (fast) jeden Tag gleich aus. Zumindest Make Up technisch.
Liebste Grüße aus Freiburg deine Neele
Liebe Neele,
Danke dir für dein zauberhaftes Feedback. Ich freu mich sehr.
Ja, ich denke bei mir ist da etwas verdreht. Am Montag und Dienstag bin ich unfassbar gern ungeschminkt und genieße es – aber wie du schon gesagt hast,
wäre ja langweilig, wenn wir alle gleich ticken würden.
Liebste Grüße nach Freiburg
Elina
Liebe Elina,
ich folge deinem Blog schon länger und freue mich immer über deine Beiträge und Inspirationen. Da du ja auch oft Naturkosmetik vorstellst, wollte ich dich mal fragen, ob du einen tollen matten Lippenstift und/oder eine Lidschattenpalette von Naturkosmetikmarken kennst? Ich frage mich seit längerem, warum man das bei den gängigen Marken (Ilia, Kjaer weis etc) nicht bekommt. Die desert dusk palette von urban decay beispielsweise fasziniert mich mit den schönen Rot- und Rosttönen total und ich finde es schade, dass man vergleichbares nicht in einer natürlichen Variante bekommen kann.
Vielleicht hast du ja einen guten Tipp 🙂
Liebe Grüße
Ann-Kathrin
Liebe Ann-Kathrin,
Danke für deinen Kommentar, freut mich sehr, dich dich als Leserin zu haben.
Also in Sachen matte Lippenstifte kann ich dir die Hiro Produkte empfehlen. Die Lippenstifte haben eine tolle pflegende Textur und sie sind semi matt, was meiner Meinung nach am aller schönsten ist.
Lidschatten gibt es auch bei Hiro Cosmetics, aber keine Paletten, sondern eher lose Minerallidschatten. Nude by Nature hat auch eine tolle Eye Collection und sogar eine Palette mit wirklich schönen Farben. Da kannst du mal schauen, ob was für dich dabei ist. Ansonsten fällt mir in der Tat nicht so viel ein, was heißt, dass ich mich da noch besser umschauen müsste. Vielleicht finde ich da noch was.
xx
Elina