Ungeschminkt: Im Bad mit Dunja Kara

Sie ist Branding und Strategy bei Amazingy, schreibt für ihren Beauty Blog Powder Paper, hat sich nun auch noch als Organic Beauty Coach selbstständig gemacht und vor ein paar Tagen einen YouTube Kanal gestartet. Ja in der Tat spreche ich hier von einer Superfrau, denn Dunja Karas ist auch noch Mama und gehört zu den coolsten Socken im Beauty-Business. Ihre Instagram Stories sind aufgeladen mit Selbstironie und Know-How zugleich und genau aus diesem Grund bin ich ein extrem großer Fan von ihr und ihrer Lebenseinstellung. Also bat ich Dunja um ein Interview, das ich euch keines Fall vorenthalten möchte:

Liebe Dunja, woher kommt deine Leidenschaft für das Thema Schönheit? 

Ich hatte schon immer Spaß an Make-Up und habe mir früher jeden Monat meine Teenie-Beauty-Magazine gekauft, eines davon hieß Sweet 16. Ich war 13 und wollte schon 16 sein. Ich studierte die Make-Ups und Tipps und kreierte dann an Freundinnen meine eigenen Interpretationen. Stellt euch eine Gruppe bunter Vögel in Pfadfinderuniformen vor. Mit 17 bekam ich dann eine sehr aggressive Form von Akne. Meine Haut verschlechterte sich in vier Wochen so sehr, dass ich sogar wochenlang stationär in einer Hautklinik lag. Mit dem Wissen, das ich heute habe, erkenne ich viele Mängel im damaligen Umgang mit meiner Akne. Man hat nicht das große Ganze gesehen und einfach nur versucht das zu beseitigen, was da war, anstatt der Ursache auf den Grund zu gehen und hilfreiche Tipps zu liefern, wie ich ganzheitlich mit meinem Hautzustand umgehen kann. Bis heute hat sich da auch nicht viel geändert. Deshalb habe ich ein eigenes Konzept erstellt und gebe nun Organic Beauty Coachings. Neben meinem Beruf bei Amazingy, teile ich nun als Naturkosmetik Beraterin mein Wissen rund um das Thema Organic Beauty, helfe meinen Kunden ihre passenden Beautyprodukte zu finden und zeige, basierend auf den Erfahrungen, die ich in den letzten sieben Jahren gesammelt habe, wie man die Haut von innen zu mehr Balance bringen kann. 

Und was ist deine beste und günstigste Beauty-Errungenschaft?

Schlaf! Acht Stunden Schlaf am Stück.

Wenn du morgens das Bad betrittst, was machst du zuerst?

Meine Tochter auf die Waschmaschine setzen und dann mit ihr ein Zahnputzduett aufführen. Wenn sie noch schläft, mache ich eine kleine Gesichtsmassage, um wach zu werden, die Durchblutung anzuregen und eventuelle Schwellungen zu lindern. Ich wache hin und wieder mit einem aufgedunsenen Gesicht auf. Meistens wenn ich auswärts gegessen habe und das Ganze zu salzig war. Wenn meine Tochter dabei ist, trage ich schon mal meine Cremes auf (Tagescreme und Sonnenschutz) und massiere nur kurz mit der Pianotage-Technik. Man tippt mit den Fingerspitzen über das Gesicht, als würde man Klavier spielen. Ava lacht dabei jedes Mal und will dann ihre eigene Pianotage-Massage. 

Dein teuerstes Produkt im Schrank?

Die Tagescreme Linie A von Susanne Kaufmann. Ich habe sie als PR-Geschenk erhalten und würde sie wieder nachkaufen. Wieso? Das lest ihr in meiner Hautpflege Routine weiter unten. 

Alle wissen: Schönheit kommt von innen! Was ist dein Credo für mehr Selbstbewusstsein?

Selbstbewusstsein muss man üben und ich bin der Überzeugung, dass man es lernen kann. Immerhin hat man auch dank perfekt retuschierter Bilder irgendwann gelernt, sein Äußerstes infrage zu stellen, wurde sozusagen umprogrammiert. Also geht es auch sicher andersrum. Ich habe gelernt, dass große Veränderungen in kleine machbare Schritte zerlegt und Stück für Stück abgearbeitet werden müssen. Wie zum Beispiel dieses Interview hier – jeden Tag ein bisschen daran zu schreiben, führte immerhin dazu, dass ich nicht ein ganzes Jahr gebraucht habe, um dir endlich zu antworten, Elina. : ) Frag dich: Was kannst du gleich heute tun, um dein Selbstbewusstsein etwas zu stärken? Stell dich vor den Spiegel und erzähl dir zum Beispiel, warum du stolz auf dich bist. Die Dinge, die du heute gut gemacht hast. Ich habe mal einen tollen Ted Talk zum Thema Glück gesehen. Der Redner hat empfohlen, jeden Abend drei Dinge aufzuschreiben, für die man dankbar ist. Dankbarkeit zu üben, sorgt wirklich für viel innere Ruhe, weil man schnell merkt, was einem wirklich wichtig ist im Leben. 

Wie sieht deine Hautpflege-Routine aus? Mit welchen Produkten startest du in den Tag?

1. Ich verwende keine Reinigung, ich starte direkt mit einem Toner aus Rosen- oder Lavendelwasser.

2. Dann folgen 1-2 Tropfen Hyaluronsäure.

3. Tagescreme Linie A von Susanne Kaufmann – zur Zeit mein absoluter Lieblingsschritt. Die Creme macht sehr weiche Haut und funktioniert fast wie eine Base. Die Haut sieht danach einfach einen Tick besser aus. Da Sonnenschutz, besonders wenn er Zinkoxid enthält, austrocknend wirken kann, sorge ich gerne für eine gut durchfeuchtete Basis. Seit ich die Creme verwende, hat mein Teint an Glow gewonnen, sieht etwas glatter und ordentlicher aus. 

4. Nutrient Day Cream SPF 30 von Josh Rosebrook – was an dieser Creme so toll ist, könnt ihr sicher in einem von Elinas Artikeln nachlesen.  

5. Make-Up: Hier greife ich zu immer derselben Foundation, HIRO Mineral Foundation SPF 25, nur der Lippenstift variiert. ILIA Mascara, Alterra Bronzer, Absolution Concealer und zum Beispiel ILIA 99 Red Balloons Lipstick Crayon. Ich trage die Mineral Foundation nur noch auf Kinn, Nase und im unteren Wangenbereich auf. Die Wangen lasse ich, wenn möglich, frei oder wische nur kurz mit dem Kabuki drüber. Ich habe Rosacea und das erspart mir das Rouge. Ich denke, so sieht der Look etwas natürlicher aus und ich mag Gesichtsröte. Sie erinnert mich an meine Kindertage, wenn ich im Sommer während des Spielens nur schnell über die Veranda zu meiner Oma ins Wohnzimmer gesprungen bin, um etwas zu trinken. Erschöpfung war ein Fremdwort, spielen und rennen Energieräuber und -quelle zugleich. Mit welchen Produkten beendest du den Tag?

Mit welchen Produkten beendest du den Tag?

1. Ich reinige total gerne mit einem Oil-Cleanseroder dem Eau Soir et Matin von Absolution. Letzteres ist ein Mizellenwasser mit Schuss. Das ist das einzige Reinigungswasser, das ich ohne Bedenken manchmal abends einfach auf der Haut lasse (wenn ich damit einen Double-Cleanse gemacht habe), weil es wirklich auch als Toner und Pflege dient. Es gibt Abende, an denen ich meinen Teint einfach in Ruhe lasse. Ich finde diese Ruhephasen genauso wichtig, wie die Pflege. Wenn ich damit nur das Make-Up abnehme, reinige ich das Gesicht danach noch mal mit einem Cleanser, wie dem von Alex Carro. 

2. Und wie morgens schon, verzichte ich am Abend nicht auf einen Toner aus Rosen- oder Lavendelwasser.

3. Als Pflege vermenge ich die Kahina Face Cream mit einem Tropfen FYI Rosehip Oilin der Hand und trage es auf die noch feuchte Haut auf. Meine Haut nimmt diesen Mix sofort auf, ist danach unglaublich weich, beruhigt und manchmal spüre ich auch den zusammenziehenden Effekt. Danach wirkt alles etwas straffer.

Du hast den Beautyblog Powder Paper gegründet und beschäftigst dich mit Naturkosmetik. Wann hat deine Begeisterung für Organic Cosmetic angefangen und warum?

Das muss vor etwa acht Jahren gewesen sein. Ich hatte damals einen anderen Beauty Blog und benutzte selbst noch konventionelle Kosmetik. Dann kaufte ich mir ein berühmtes Haaröl, das auf der Verpackung versprach, die Haare mit der Kraft des Arganöls zu pflegen. Ich hatte zwei Wochen lang wunderbar weiches, glänzendes Haar, bis ich dann eines Morgens mit lauter Pusteln und Pickeln am Haaransatz aufwachte. Mir war sofort klar, dass es vom Haaröl kommen musste. Das war das erste Mal, dass ich ein Beautyprodukt wirklich mal umdrehte, um dessen Inhaltsstoffe zu recherchieren. Ich weiß noch, es war Sommer, und ich verbrachte das gesamte Wochenende vorm Computer, um alle Produkte, die ich verwendete, auf deren Inhaltsstoffe zu untersuchen. Danach hatte ich nur noch meine Zahnpasta und -bürste und lauter Fragen. Wo fange ich an? Was gibt es da noch außer Dr.Hauschka? Die erste Antwort fand ich damals in einem Laden in München, den es heute nicht mehr gibt. Dort konnte ich mir Samples von RMS Beauty bestellen, um einen Look für meinen Blog zu schminken. Ein paar Tage später, entdeckte Floris, Co-Founder von Amazingy, meine Seite und schrieb mich an. Heute bin ich hier bei Amazingy, habe meinem Beauty Blog Powder Paper und starte meinen Zweitberuf als Organic Beauty Coach. 

Kann man sagen, dass du deiner Haut zu Liebe auf Naturkosmetik umgestiegen bist?

Ja, aber noch vielmehr meiner Gesundheit zuliebe. Wissend, dass mein Körper so vieles, das ich mir auf die Haut auftrage, aufnimmt, war das für mich eine logische Schlussfolgerung. 

Was empfiehlst Du Menschen, die (allmählich) auf natürliche Pflegeprodukte umstellen wollen?

Startet bei der Gesichtscreme und der Lippenkosmetik. Damit ist schon viel getan. 

Wie kann man das Thema Nachhaltigkeit und Kosmetik zusammenbringen?

Weniger kaufen. Produkte aufbrauchen. Guten Research betreiben, Proben anfordern, um Fehlkäufe zu vermeiden. 

Lass uns über das Thema „Anti-Aging“ sprechen? Wie beugst du vor und welche Tipps hast du für Einsteiger und Profis?

Ich trage 365 Tage im Jahr Sonnencreme.  

Gereizte Haut, Pickel oder trockene Stellen: Welches SOS-Treatment rettet dir den Tag?

Ich kenne noch kein Treatment in der Naturkosmetik, das sofort Abhilfe schafft. So funktioniert unsere Haut auch nicht wirklich. Was ich dann meistens abends mache, ist, nach der Reinigung etwas Rosenwasser aufzusprühen und alles andere sein zu lassen. So erholt sich meine Haut am schnellsten. 

Dein letztes Wort:

“Be like water.” und danke für ‘s Lesen. : ) 

Liebe Dunja, vielen lieben Dank für dein Interview und so viel Input. Ich brauche jetzt erstmal eine Probe der Linie A von Susanne Kaufmann Creme.

Und ihr? Sagt mir doch, von wem wollt ihr unbedingt mehr über die Beauty-Routine erfahren? Ich bin ganz gespannt auf eure Ideen.